Die 50 globalen Aktienfonds mit den geringsten Drawdowns

Bevor wir zu den Fonds mit dem geringsten 10-Jahres-Drawdowns kommen, erklärt TiAM Fundresearch wie diese wichtige Kennziffer berechnet wird und welche Aussagekraft sie hat.

Was ist der Maximum Drawdown bei Investmentfonds?

Der Maximum Drawdown (MDD) ist eine Kennziffer, die das maximale Verlustpotenzial eines Investmentfonds während eines bestimmten Zeitraums misst. Er wird als der größte prozentuale Rückgang zwischen einem Hochpunkt und einem darauffolgenden Tiefpunkt berechnet.

Berechnung des Maximum Drawdown

Der Maximum Drawdown wird in der Regel in Prozent angegeben und wie folgt berechnet:

1. Hochpunkt (Peak): Identifizierung des höchsten Werts des Fonds innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
2. Tiefpunkt (Trough): Bestimmung des tiefsten Werts, der nach dem Hochpunkt erreicht wird, bevor ein neuer Hochpunkt erreicht wird.

Beispiel

Stellen Sie sich vor, ein Fonds erreicht einen Höchststand von 100 Euro pro Anteil. Im darauffolgenden Zeitraum fällt der Wert auf 70 Euro, bevor er wieder ansteigt. Der Maximum Drawdown wäre in diesem Fall 30 Prozent.

Verwendung des Maximum Drawdown

Der Maximum Drawdown ist ein wichtiges Maß für das Risiko und die Stabilität eines Fonds. Er gibt Aufschluss darüber, wie stark ein Investment an Wert verlieren kann, was für Anleger, insbesondere risikoscheue, von großer Bedeutung ist.

Vorteile der Verwendung des Maximum Drawdown

1. Risikobewertung: Anleger können die potenziellen Risiken eines Fonds besser einschätzen und diesen mit anderen Investmentmöglichkeiten vergleichen.
2. Vergleich zwischen Fonds: Durch die Analyse des Maximum Drawdown können Anleger Fonds miteinander vergleichen, um festzustellen, welcher Fonds in der Vergangenheit stabiler war.

Aussagekraft des Maximum Drawdown

• Volatilität: Ein hoher Maximum Drawdown weist auf hohe Volatilität hin, was bedeutet, dass der Fonds in der Vergangenheit signifikante Wertschwankungen erfahren hat.
• Kapitalerhalt: Ein niedriger Maximum Drawdown zeigt, dass der Fonds besser im Erhalt des investierten Kapitals ist, selbst in turbulenten Marktbedingungen.
• Rendite-Risiko-Verhältnis: Anleger können das Verhältnis zwischen potenziellen Gewinnen und Verlusten abwägen.
  

Vermögensverwalter liegen vorne

Unter den Fonds mit den geringsten Drawdowns der vergangenen zehn Jahre finden sich auffallend viele Fonds von Vermögensverwaltern. Am besten geschlagen hat sich Ringelstein und Partner mit dem R+P Universal I. Sein maximaler Drawdown betrug 12,64 Prozent.

Qualität hat Vorfahrt

Der Fonds investiert in Qualitätsunternehmen, die im Rahmen einer gründlichen Unternehmensanalyse beurteilt werden und deren Produkte langfristig überzeugen. Der Fonds vermeidet dabei Modethemen sowie unklare Geschäftsmodelle und setzt stattdessen auf starke Marken, welche ein langfristiges Ertragswachstum aufweisen. Markt- und Technologieführerschaft, die Konzentration auf die Kernkompetenz des Unternehmens sowie eine mögliche Preissetzungsmacht stellen einen Idealfall dar. Neben sogenannten „Global Playern“ kann auch in Small- und Mid Caps investiert werden. Auf den Einsatz von Derivaten zur Risikoabsicherung verzichtet der Fonds bewusst, stattdessen beginnt das Risikocontrolling bereits in der defensiven Titelauswahl. Zuletzt hat das Fondsmanagement selektiv Bestandspositionen aufgestockt (z.B. CocaCola, Mastercard, Procter & Gamble) sowie mit L´Oreal eine weitere starke Marke neu aufgenommen.  Auch Fonds der Michael Pintarelli Finanzdienstleistungen überzeugen mit geringen Verlusten. Hier sind insbesondere der MPF Struktur Aktien und der MPF AktienStrategie Global zu nennen. Positiv stachen auch Fonds von Flossbach von Stoch und Dr. Jens Erhardt ins Auge. Dies sind der FvS Fundament, FvS Global Quality, FvS Dividend und der FMM-Fonds von DJE.

Alle Daten und Fakten zu den 50 globalen Aktienfonds mit den geringsten Drawdowns der vergangenen zehn Jahre finden Sie in der Tabelle. Der MDD ist auf Basis von Monatsultimodaten berechnet worden. 

Quelle: FVBS professional