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Schwellenländer: Indien bevorzugt

Todd McClone sieht viele Vorteile aktiver Strategien in Schwellenländern.
Emerging Markets

Gerade in Schwellenländern sieht McClone aktive Fonds gegenüber ETFs klar im Vorteil. Passive Strategien seien auf vergangene Marktentwicklungen fokussiert und zwingen Anleger oft dazu, auch in weniger attraktive Unternehmen und Regionen zu investieren.

22.10.2024 | 14:00 Uhr von «Jörn Kränicke»

Fondsmanager

Todd McClone ist Portfoliomanager für die Schwellenländerstrategien von William Blair, darunter Emerging Markets Leaders, Emerging Markets Growth, Emerging Markets Small Cap Growth und Emerging Markets ex China Growth. Bevor er im Jahr 2000 zu William Blair kam, war er leitender Research-Analyst für internationale Aktien bei Strong Capital Management. Davor war er Corporate Finance Research Analyst bei Piper Jaffray, wo er mit dem Corporate Banking Financials Team an einer Vielzahl von Transaktionen arbeitete, darunter Börsengänge, Fusionen und Übernahmen sowie nachrangige Verbindlichkeiten.

Strategie

William Blair verfolgt mit dem Emerging Markets Growth Fund eine aktive Anlagestrategie in den Schwellenländern, die auf einer eingehenden Fundamentalanalyse beruht. Wir sind der Meinung, dass es in den Schwellenländern unzählige Ineffizienzen und Chancen gibt, die mit einem aktiven Ansatz genutzt werden können“, erklärt Todd McClone, Fondsmanager bei William Blair. Unsere Strategie konzentriert sich auf nachhaltige Wertschöpfung, die Qualität des Managements, Wettbewerbsvorteile und Wachstumschancen sowie auf ESG-Faktoren. ESG ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Analyse, da diese Faktoren als entscheidend für den langfristigen Erfolg und das Risikomanagement angesehen werden“, betont McClone. Die ESG-Analyse wird daher ganzheitlich in die Bewertung von Unternehmen integriert, um wesentliche Risiken und Chancen frühzeitig zu erkennen. Die von McClone verwalteten Fonds legen einen besonderen Schwerpunkt auf wachstumsorientierte Sektoren wie Informationstechnologie, Konsum und Kommunikation, die in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen haben. Früher dominierten Rohstoffe die Schwellenländer, doch heute sind wir der Meinung, dass technologische Innovationen und wachsender Konsum die größten Chancen bieten“, so McClone weiter. Länder wie China und Indien stehen im Mittelpunkt der Strategie, da sie betrachtet werden, erhebliche Wachstumschancen zu haben.

Aktive Fonds bieten klare Vorteile gegenüber ETFs

McClone ist der Ansicht, dass aktive Fonds gegenüber ETFs klare Vorteile bieten, insbesondere bei Investitionen in Schwellenländern: „Durch aktives Management können wir schnell auf Veränderungen reagieren und Unternehmen mit überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial in dynamischen Märkten wie Indien identifizieren“, erklärt er. Passive Strategien hingegen können auf vergangene Marktentwicklungen fokussiert sein und zwingen die Anleger oft dazu, in weniger attraktive Unternehmen und Regionen zu investieren.

Sinkende Zinssätze sorgen für Rückenwind

Wir sehen derzeit eine Verbesserung der makroökonomischen Fundamentaldaten in den meisten Schwellenländern“, erklärt McClone. Einige Zentralbanken in diesen Märkten haben aufgrund abnehmender Inflationssorgen begonnen, eine akkommodierende Geldpolitik zu verfolgen. Ihr Handlungsspielraum ist jedoch durch die hohen Zinssätze und den starken US-Dollar begrenzt. Angesichts des jüngsten Rückgangs der US-Inflation und der Abschwächung des Dollars glauben wir, dass sich das Umfeld für die Schwellenländer deutlich verbessern könnte“, fügt McClone hinzu.

Günstige Bewertungen

Trotz der scheinbar positiven Fundamentaldaten der Schwellenländer liegen die Bewertungen immer noch unter dem langfristigen Durchschnitt“, so McClone. Der aktuelle Bewertungsabschlag gegenüber dem MSCI World Index liegt etwa eine Standardabweichung unter dem historischen Durchschnitt, was unserer Meinung nach interessante Einstiegsmöglichkeiten bietet.

Besonders überzeugt ist McClone von den Chancen in Indien, das inzwischen den zweitgrößten Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt der Schwellenländer ausmacht. Indien hat Taiwan und Südkorea überholt und ist ein wichtiger Wachstumstreiber im MSCI EM Index“, erklärt er. Angesichts der derzeit sinkenden Inflation und der stabilen Zinssätze ist das Land sowohl für öffentliche als auch für private Investitionen attraktiv. Gleichzeitig glaubt er, dass Taiwan und Südkorea Anlegern Chancen bieten, insbesondere im aufstrebenden KI-Hardware-Sektor. Diese Länder könnten der beste Weg sein, um vom Wachstum der KI-Industrie zu profitieren“, so McClone abschließend.

Portfolio

Das Portfolio des Emerging Markets Growth SICAV-Fonds besteht durchschnittlich aus rund 130 Aktien. Darunter sind viele IT-Aktien. McClone hat den Sektor wie auch Industriewerte übergewichtet. Dagegen hat er Finanztitel deutlich untergewichtet. Der größte Wert ist TSMC, gefolgt von Tencent und SK Hynix. Die Top Ten sind mit rund 36 Prozent gewichtet. Verglichen mit dem MSCI Emerging Markets ist das Portfolio aktuell in Large Caps übergewichtet. Die Fokussierung auf Wachstumswerte spiegelt sich in einem EPS-Wachstum von etwa 24 Prozent wider. Während China deutlich untergewichtet ist, sieht McClone in Indien viele Chancen und fährt daher ein deutliches Übergewicht. (Stand: SICAV-Fonds, Ende August 2024).

Risiko-Ertrags-Profil

Der William Blair Emerging Markets Growth ist in günstigen Märkten stärker. In Bullenmärkten wie dem aktuellen hat er die MSCI EM Benchmark übertroffen. Trotz seiner Wachstumseigenschaften ist der Fonds langfristig nicht wesentlich volatiler als der Index. In den vergangenen 15 Jahren hat der Fonds einen MSCI EM ETF um rund 45 Prozentpunkte übertroffen.

Fazit

Der William Blair Emerging Markets Growth Fund gilt als eine gute Wahl, um von der Renaissance der Schwellenländer zu profitieren. Seit zwei Jahren ist der Fonds auch in einer Ex-China-Version erhältlich. Diese Version ermöglicht es dem Anleger, seine China-Allokation über China-Fonds selbst zu verwalten. Langfristig war China kein Performancetreiber für Schwellenländerfonds.

Kategorie Aktien/Schwellenländer
KVG William Blair
Fondsberater Todd McClone
ISIN (R) LU1664181861
ISIN (J) LU0995405320
WKN A0EQVB
WKN (J) A1W8U1
Auflegung 04.10.2018 (3.12.2013)
Fondsvermögen 65,0 Mio. US-Dollar
Ausgabeaufschlag bis 0,0 %
Laufende Kosten p. a. 1,05 %
Erfolgsgebühr nein
Börsenhandel nein
Wertentwicklung seit Auflage 2018 (per 30.09.24) 7,3 % p.a.
Wertentwicklung seit 2024 (per 09.10.24) 14,7 %
Volatilität 3 Jahre (per 30.09.24) 12,9 %
Internet https://sicav.williamblair.com/
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