Fondsmanagement
Augustin Lecoq kam 2016 zu Mandarine Gestion als Buy-Side-Analyst, der sich auf europäische und globale Micro Caps spezialisiert hat. Im Juli 2019 wurde er zum leitenden Fondsmanager der Micro Cap-Fonds von Mandarine Gestion und trug maßgeblich zu dessen Entwicklung bei. Bevor er zu Mandarine Gestion kam, war Lecoq als Buy-Side-Analyst und Assistant Fund Manager bei CM-CIC Gestion in Paris tätig. Er gewann mehrere Preise und Auszeichnungen für sein Micro Cap-Management, zuletzt die Globes de la Gestion" der französischen Zeitschrift Gestion de Fortune in Zusammenarbeit mit Quantalys im September 2022. Lecoq ist Absolvent der ESDES Business School Lyon und hat an der Hanyang University in Seoul studiert.
Anlagestrategie
Globale Microcaps stellen für Augustin Lecoq eine Bereicherung für jedes Portfolio dar. Warum dies so ist, dafür hat Lecoq eine einfache Erklärung. Viele Anleger würde übersehen, dass ein Micro Cap- Fonds wesentlich weniger volatil als ein Large Cap Fonds sei. „Einzeln betrachtet können Micro Caps zwar eine durchaus signifikante Volatilität aufweisen. Aber aufgrund von sehr niedrigen Korrelationen untereinander sind sie auf Portfoliobasis risikoärmer als Standardwerte“, sagt Lecoq. Dies liegt laut dem Franzosen an der sehr großen Diversität der Unternehmen, die aus den unterschiedlichsten Branchen stammen und deren Geschäftsmodelle sehr verscheiden sind. Zudem seien sie sehr innovativ und meist noch familiengeführt, was einen Interessenkongruenz bedeuten würde. Überdies hänge ihre Entwicklung nicht an Makro-Themen, sondern sei stark vom Unternehmens-Newsflow abhängig. Als weiteres Faustpfand nennt Lecoq das fehlende Interesse der Analysten an den kleinsten Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung unter 600 Millionen Euro. Etwa 50 Prozent aller börsennotierten Unternehmen sind Micro Caps. „Dadurch gibt es sehr viele Ineffizienzen, die wir gewinnbringend nutzen können“, erklärt Lecoq. Aktuell sieht der Franzose aufgrund der jahrelangen Underperformance kleiner Titel einen sehr guten Einstiegszeitpunkt. „Das Segment ist mit einem KGV von unter 13 sehr günstig bewertet und wir sehen erste Anzeichen einer Erholung der Microcaps.“
Gleichgewichtung als Erfolgsgarant
Der Fonds wird nach einem quantitativen System verwaltet, das der Fondsmanager Lecoq mitentwickelt hat. Dabei setzt der Franzose stets auf eine Gleichgewichtung der Einzelwerte. Zudem geht er keine großen Wetten auf Länder und Branchen ein. Der Tracking Error gegenüber dem MSCI World Micro Cap ist daher stets gering: Er liegt zwischen drei vier Prozent. Dennoch ist der Active Share mit knapp 94 Prozent hoch. Das liegt daran, dass das Micro Cap-Universum sehr groß ist: Weltweit gibt es mehr als 22.000 Titel. Rund 3800 haben die nötige Liquidität, um für Lecoq überhaupt in Frage zu kommen. Aufgrund seines quantitativen Screenings reduziert sich seine potenzielle Buy-List auf einige hundert Titel. Bei der Auswahl der Portfoliotitel legt der Franzose Wert auf geringe Verschuldung und Wachstum zu einem angemessenen Preis (GARP). Dieses Modell wird seit 2005 angewendet und basiert auf rund 300 Micro-Cap-Kriterien. Insgesamt werden mehr als 300 Aktien (aktuell 325) gleichgewichtet in das Portfolio aufgenommen. Einzelpositionen werden von Lecoq täglich überwacht und die Gewichtung darf zwei Prozent nicht übersteigen. Auch bei der Marktkapitalisierung ist eine feste Grenze eingezogen. Bei maximal zwei Milliarden Euro liegt die Obergrenze.
Portfolio
Interessant an Micro Caps ist auch die komplett andere Ländergewichtung als bei Large Caps. Bei Lecoq sind japanische Aktien mit knapp 29 Prozent am stärksten gewichtet. US-Titel folgen mit 23 Prozent und UK mit knapp neun Prozent. Selbst schwedische Aktien sind mit 4,3 Prozent gewichtet. Ein wirklich diversifiziertes Anlageuniversum. Denn ansonsten hat jede globale Benchmark, egal ob Large-, Mid- oder Small- Cap, ein USA Übergewicht. Rund 2/3 der Indextitel stammen dort aus den USA. Man müsste sich also eigentlich immer eine Meinung zu den USA und dem US- Dollar bilden. Demgegenüber hat die Microcap-Benchmark den Vorteil, dass sie eine ausgewogene Verteilung mit grob1/4 USA, 1/4 Europa, 1/4 Japan und 1/4 der restlichen OECD Länder aufweist. Branchenmäßig sind Industrietitel mit 21 Prozent am höchsten gewichtet, gefolgt von IT-Werten mit 15 Prozent.
Performance
Die vergangenen drei Jahre waren beim Mandarine Global Microcap mit 2,9 Prozent p.a. (G-Tranche) leidlich erfolgreich. Auf 5-Jahressicht hat der Fonds eine Performance von 7,6 Prozent pro Jahr erzielt. Aktuell sieht der Franzose aufgrund der jahrelangen Underperformance kleiner Titel einen sehr guten Einstiegszeitpunkt. „Das Fondsportfolio ist mit einem KGV von unter 13 sehr günstig bewertet und wir sehen seit Oktober 2023 erste Anzeichen einer Erholung der Micro Caps.“ Zudem ist er fest davon überzeugt, dass Micro Caps langfristig wieder den Standardwerten deutlich überlegen sein werden.
Fazit
Die Magnificent 7 dürften irgendwann ihren Zenit überschritten haben. Dann dürften auch wieder kleinere Titel stärker in den Fokus rücken. Ein Fonds wie der Mandarine Global Microcap kann zwar keinen globalen Standardwertefonds ersetzen. Aber als Beimischung machen solche Fonds sehr viele Sinn. Denn die Korrelation zu anderen Aktienfonds ist gering und zudem bekommt man einen komplett anderen Ländermix.
Fondsdaten
Diesen Beitrag teilen: