ESG-Strategien sind gefragt – auch bei Fonds. Doch nicht alle Fonds sind so nachhaltig, wie das Etikett es behauptet. Hier will das ECO-Rating von Finanzen Verlag und Mountain View für Klarheit und Orientierung sorgen.
07.03.2023 | 12:10 Uhr
Das Top-Eco-Rating dieses Fonds ist kein Zufall. Der DKB Nachhaltigkeitsfonds Klimaschutz investiert ausschließlich in nachhaltig orientierte Unternehmen aus aller Welt.
Nachhaltige Unternehmen können die Gewinner von morgen sein, lautet das Credo der BayernInvest, die als Manager hinter dem DKB Nachhaltigkeitsfonds steht. Unternehmen, die ESG-Faktoren berücksichtigen, seien oft resilienter und damit erfolgreicher. Um diese Unternehmen herauszufiltern, setzen die Fondsmanager auf eine systematische Kombination von Finanz- und Nachhaltigkeitsdaten. „Nachhaltig und profitabel – das passt gut zusammen“, erklärt Fondsmanager Sascha Riedl: „Einen Zielkonflikt zwischen Ökologie und Rendite sehe ich nicht. Ganz im Gegenteil! Wir wollen das Risiko aus dem Klimawandel für die Anleger reduzieren.“
Letzten Endes handelt es sich nach Riedls Ansicht um einen Effekt, der sich selbst verstärkt: Je mehr Unternehmen nachhaltig wirtschaften und ihrerseits wieder mit ebensolchen Unternehmen zusammenarbeiten, desto stärker und damit auch stabiler werden sich diese Unternehmen zukünftig entwickeln. „Ein unschlagbares Argument für Investoren, wenn es am Ende darum geht, wie hoch die risikoadjustierte Rendite ausfällt“, so Riedl. Ziel des DKB Nachhaltigkeitsfonds Klimaschutz ist es, ein ähnliches Risiko-Rendite-Profil zu erzielen wie die Vergleichsbenchmark MSCI World. Der ausschüttende Fonds verbindet die Chancen globaler Aktien mit breiter Sektordiversifizierung – doch mit einem signifikant geringeren Klimafußabdruck. Der Fonds ist nach Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung klassifiziert und beabsichtigt, eine Nachhaltigkeitswirkung – also Impact – zu erzielen.
Ein echtes Dickschiff unter den Nachhaltigkeitsfonds mit einem ECO-Rating von „A“ ist der Global Energy Transition von Schroders. Der Fonds kommt inzwischen auf knapp 1,5 Milliarden Dollar Vermögen – und steht für personelle Kontinuität. Fondsmanager Mark Lacey verantwortet die Geschicke des Portfolios seit dessen Auflegung im Juli 2019.
Laceys Augenmerk gilt Unternehmen aus aller Welt, die in irgendeiner Weise mit dem globalen Wandel zu kohlenstoffärmeren Energiequellen im Zusammenhang stehen – und daher als nachhaltig gelten können. Das müssen sie auch unbedingt, denn der Global Energy Transition Fonds ist ein Impact-Fonds nach Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung. „Das heißt für uns, wir müssen zu mindestens 75 Prozent in nachhaltige Anlagen im Sinne der SFDR investiert sein“, erklärt Lacey.
In der operativen Umsetzung werden nicht nur ökologische Merkmale in Betracht gezogen, sondern auch soziale. Der Fondsmanager hat zum einen Faktoren wie Wasserintensität, Energieeffizienz und Reduzierung von Emissionen im Blick, zum anderen betrachtet er, wie die Unternehmen mit Mitarbeitern umgehen: Veröffentlicht das Unternehmen für seine Betriebe eine Menschenrechtsrichtlinie? Wie hoch ist der Anteil von Frauen im Vorstand? Gibt es unabhängige Verwaltungsratsmitglieder und sind die Rollen des CEO und des Aufsichtsrats-Vorsitzenden getrennt?
Größter Sektor im 54 Titel umfassenden Fondsportfolio ist der Industriebereich mit 32 Prozent Anteil, gefolgt vom Technologie-sektor, der knapp 30 Prozent des Portfolios stellt. Stark vertreten sind auch Versorger mit 20 Prozent Anteil sowie Rohstoffe mit elf Prozent. Zu den zehn größten Positionen gehören unter anderem Vestas Wind Systems, First Solar und SolarEdge Technologies. Knapp zwei Drittel des Portfolios stellen Large Caps, der Rest entfällt auf Unternehmen mit mittlerer und niedriger Marktkapitalisierung.
Der WHC Global Discovery von Lloyd Fonds ist kein expliziter ESG-Fonds, kommt aber dennoch auf ein Top-ECO-Rating. Der flexible Mischfonds ist nach Artikel 8 der Offenlegungsverordnung klassifiziert und wird regelmäßig auf die Einhaltung der UN-Global-Compact-Prinzipien überprüft.
Fondsmanager Markus Wedel, der den Fonds bereits im Oktober 2010 initiierte und später in die Lloyd-Fonds-Gruppe einbrachte, hat einen klaren Fokus auf Small und Mid Caps aus Mitteleuropa und Skandinavien. „Mein Interesse gilt vor allem Unternehmen mit großem Wertpotenzial, die führende Anbieter in profitablen Nischen sind, mit ihrem Geschäftsmodell und dem Management überzeugen und außerdem unterschätzte nachhaltige Wachstumsperspektiven haben“, erklärt Wedel und ergänzt: „Viele dieser Unternehmen begleite ich dann über einen langen Zeitraum.“
Wedel sieht die gegenwärtige Marktentwicklung mit einem weinenden und einem lachenden Auge: Auf der einen Seite leidet die Performance einiger Einzeltitel seit geraumer Zeit unter den unsicheren Gaslieferungen aus Russland, auf der anderen hat er Unternehmen wie Cloudberry Clean Energy im Portfolio, die besonders stark von den gestiegenen Energiepreisen profitieren. Das norwegische Unternehmen erzeugt Strom aus Wind- und Wasserkraft und verkauft derzeit 99 Prozent der produzierten Strommenge.
Zuletzt hat Wedel bei einigen Titeln Gewinne mitgenommen und die Aktienquote auf 64 Prozent gesenkt. Anleihen machen aktuell rund 27 Prozent des Portfolios aus. Die Kasse kommt auf neun Prozent.
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