Viktoria Hoffmann von Swiss Life Asset Managers erklärte auf dem TiAM-Investmentkongress, weshalb Wohnimmobilien trotz oder wegen der Inflation attraktiv für Investoren bleiben.
28.03.2023 | 07:15 Uhr von «Peter Gewalt»
Am Anfang ihres Vortrags „Wohnimmobilien: Stabilitätsanker in unruhigen Zeiten?“ stellte Viktoria Hoffmann, Fondsmanagerin bei Swiss Life Asset Managers, die aktuelle Lage der Mietmärkte in Europa vor, die stark konzentriert seien und zudem wachsen würden. Auf der einen Seite treibe ein Nachfrageüberhang in den europäischen Metropolen und Großstädten unverändert die Mieten, so Hoffmann. So gebe es gerade in den Metropol- und Stadtregionen steigende Bevölkerungszahlen, die europaweit die Zahl der Haushalte und damit den Bedarf an Wohnraum treibe. Das überproportionale Wachstum sei auch auf den Trend zu kleineren Haushalten mit 1-oder 2-Personen zurückzuführen. „Rund 59 Millionen Haushalte in Europa leben zur Miete leben, im Durchschnitt sind das 30 Prozent aller europäischen Haushalte Mieter,“ erklärte Hoffmann. Deren Anteil sei seit 2016 um zwei Prozent gestiegen. Auch der Zuzug von ukrainischen Flüchtlingen auf den Mietmarkt treibe die Nachfrage, so Hoffmann. Interessanter Fakt: Die Mietbelastung in Europa liege trotz gestiegener Mieten im Durchschnitt weiter unter 30 Prozent des verfügbaren Einkommens, das laut Faustregel für Wohnen ausgegeben sollten. Hier mache sich das gestiegene Lohnniveau der vergangenen Jahre bemerkbar, so Hoffmann.
Mietmärkte Europa:
Auf der Investmentseite wiederum hätten deutlich gestiegene Zinsen und die hohe Inflation 2022 bei Anlegern für viel Unsicherheit und im Endergebnis zu deutlich rückläufigen Investmentaktivitäten gesorgt. Aus diesem Grund würden derzeit die Investoren die Märkte vor allem sondieren und nur selten die sich bietende Opportunitäten nutzen. Speziell die stark gestiegenen Finanzierungskosten würden die Käuferseite neu kalkulieren lassen, während sich Verkäufer (noch) nicht von ihren bisherigen Preisvorstellungen lösen wollten oder könnten. Die Verhandlungspreise würden daher laut Hoffmann deutlich unter dem Niveau von 2021 liegen, aber belastbare Marktdaten wären kaum verfügbar. „Denn die Kaufaktivitäten sind beinahe zum Stillstand gekommen“, beschrieb Hoffmann die aktuelle Situation. Immobilieninvestoren könnten ihr Kapital zum Beispiel wieder auf dem Festgeldkonto parken und damit Geld verdienen. Auch Swiss Life Asset Managers stehe aktuell eher am Seitenrand und beobachte die Situation. „Es muss alles perfekt passen, bevor wir aktiv werden“, berichtete Hoffmann.
Investmentmarkt Europa:
Gleichzeitig gebe es auch beim Wohnungsbau derzeit reichlich Gegenwind. So ist der in Deutschland jährlich angestrebte Zuwachs um 400.000 Wohnungen auf Grund von Restriktionen durch hohe Baukosten, Zinsen sowie Fachkräftemangel nicht realisierbar. Dieser Wohnraummangel dürfte den Mieten in Zukunft Auftrieb geben, was dem Swiss Life European Real Estate Living and Working zugutekomme, dem einzigen Offenen Immobilienfonds am Markt mit ausgeprägter Living + Working-Strategie. Dieser profitiere zudem davon, dass der Großteil der Immobilien im Fonds mit Indexmieten ausgestattet ist, die an die Inflationsrate gebunden sind. Soll heißen: Der Anstieg der Teuerung mache sich hier bezahlt und biete den Investoren eine Art Inflationsschutz.
Der Fonds, der stark in Deutschland, Österreich und den Niederlanden investiert sei, fokussiere sich auf Grund verschiedener Megatrends auf vier verschiedene Nutzungsarten. Dazu zählen Gesundheitsimmobilien, da der demografische Wandel Investitionschancen in wirtschaftlich starken Regionen eröffne. Mit dem Thema Wohnen werde zudem das Potenzial des Megatrends Urbanisierung in Zuzugsregionen genutzt. Bei Büroimmobilien konzentriere sich der Fonds auf individuelle und zeitgemäße Bürokonzepte in attraktiven Städten. Und beim Einzelhandel liege der Fokus auf regional dominierende Nahversorgungs- und Fachmarktzentren. Für Privatinvestoren sei der Swiss Life European Real Estate Living and Working, der 40 Objekte im Wert von über einer Milliarde Euro im Portfolio hält, auch langfristig ein attraktives Investment. „Denn eines ist sicher: Gewohnt wird immer“, betonte Hoffmann zum Abschluss ihres Vortrags.
Nutzungsarten Swiss Life Living + Working:
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