Aber auch essen gehen (50 Prozent), Ausgaben
für Kleidung (46 Prozent), größere Anschaffungen und Freizeitaktivitäten (je 43
Prozent) standen auf den Streichlisten der Konsumenten. Das sind einige
Ergebnisse der jüngsten Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA)
mit dem Titel „Wenn der Euro an Wert verliert“. Auf der Grundlage einer
umfangreichen Befragung analysierte das DIA die Auswirkungen der heftigen
Preissteigerung auf das Spar- und Konsumverhalten in Deutschland.
36 Prozent verzichten auf Reisen
Lediglich ein Drittel verzichtete hingegen auf
Reisen (36 Prozent), hat Abonnements gekündigt (33 Prozent) oder fährt weniger
beziehungsweise gar nicht mehr mit dem Auto (30 Prozent). Zu einer häufigeren
Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs hat sich andererseits aber nur gut ein
Viertel entschieden (27 Prozent). Letzteres könnte nach Meinung der beiden
Studienautoren Dr. Reiner Braun und Hubertus von Meien (empirica AG Berlin)
aber auch am mancherorts fehlenden Angebot liegen.#
26 Prozent schränken sich nicht ein
Auf der Grundlage dieser Einschränkungen, die
von den Befragten in unterschiedlichem Ausmaß vorgenommen worden sind, haben
die Studienautoren mit Hilfe einer Cluster-Analyse drei unterschiedliche
Betroffenheitstypen ermittelt. Danach zählen je gut ein Drittel zu den
„Angepassten“ (35 Prozent) beziehungsweise zu den „Anpassungswilligen“ (39
Prozent). Erstere haben sich in allen neun abgefragten Konsumbereichen bereits
weit überdurchschnittlich eingeschränkt. Die „Anpassungswilligen“ haben dazu im
Vergleich lediglich leicht unterdurchschnittliche Einschränkungen vorgenommen.
Ein gutes Viertel jedoch, die „Nicht-Angepassten“ (26 Prozent), hat sich
bislang so gut wie nicht eingeschränkt.
Ein Drittel muss den Konsum einschränken
Die Cluster-Analyse zeigt, dass ein Drittel der
Befragten bereits so stark durch Inflation betroffen ist, dass schon im
größeren Umfang Konsumgewohnheiten verändert wurden: insbesondere die Ausgaben
für die fünf häufigsten Konsumbereiche haben rund neun von zehn „Angepassten“
mittlerweile eingeschränkt (günstigere Lebenmittel kaufen, essen gehen, weniger
für Kleidung ausgeben, größere Anschaffungen und kostenpflichtige
Freizeitaktivitäten).
Ältere und Rentner sind überproportional betroffen
Die „Angepassten“ sind erwartungsgemäß eher in
der finanziellen Unterschicht (Selbsteinschätzung in der Befragung) zu finden.
Es handelt sich eher um Frauen und Alleinlebende. Ältere und Rentner sind
überproportional in dieser Gruppe zu finden. (jk)
Hier finden Sie die komplette Studie
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