• PartnerLounge
  • Bellevue Funds (Lux) SICAV
  • Metzler Asset Management
  • Comgest Deutschland GmbH
  • Capital Group
  • Robeco
  • Degroof Petercam SA
  • William Blair
  • Columbia Threadneedle Investments
  • Shareholder Value Management AG
  • DONNER & REUSCHEL AG
  • Bakersteel Capital Managers
  • ODDO BHF Asset Management
  • KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH
  • Aberdeen Standard Investments
  • Pro BoutiquenFonds GmbH
  • Edmond de Rothschild Asset Management
  • iQ-FOXX Indices
  • AB Europe GmbH
  • M&G Investments
  • Morgan Stanley Investment Management
  • Carmignac
  • RBC BlueBay Asset Management
  • Pictet
  • dje Kapital AG
  • DAX----
  • ES50----
  • US30----
  • EUR/USD----
  • BRENT----
  • GOLD----

Krim-Krise: Gefahr für Osteuropa-Fonds?

Die Halbinsel Krim im Schwarzen Meer
Investmentfonds

Die Krise rund um die Ukraine spitzt sich immer weiter zu. Welche Auswirkungen hat das für osteuropäische Aktienfonds? Ein Peergroup-Überblick.

05.03.2014 | 13:39 Uhr von «Patrick Daum»

Als vergangene Woche russische Truppen die Krim besetzten, brachen weltweit die Aktienmärkte ein. Die täglichen Neuigkeiten zur „Krim-Krise“ werden von den Börsen genau verfolgt und sie reagieren äußerst sensibel darauf. Eine militärische Eskalation des Konflikts käme wohl einem Super-GAU an den Börsen gleich. Europa scheint sich gerade von der Finanzkrise zu erholen, da droht die nächste Krise über den Kontinent hereinzubrechen. „Der kurzfristige Ausblick für Aktien hat sich verschlechtert“, sagt Luca Paolini, Chef-Stratege bei Pictet Asset Manangement. „Die starke Rallye im Februar gibt uns aber die Möglichkeit, Gewinne mitzunehmen.“ Das rät er derzeit auch den Anlegern: „Es ist Zeit, Aktien wieder zu verkaufen, nachdem sie sich erholt haben.“ Unter einer weiteren Anspannung der Situation werde vor allem die wirtschaftliche Erholung Europas leiden, erwartet Paolini. Sie sei sehr anfällig, da die Region rund ein Viertel ihrer Gas-Ressourcen aus Russland importiere.

„Rational betrachtet erscheint es unwahrscheinlich, dass Russland die wirtschaftliche Haftung für die Ukraine übernehmen und Handels- sowie politische Sanktionen in Kauf nehmen will“, sagt Craig Botham, Schwellenländer-Volkswirt bei Schroders. „Geopolitisch scheint das keinen Sinn zu ergeben.“ Das russische Säbelrasseln sei dazu bestimmt, Putins Ansehen als starker Mann, der russische Interessen vertritt, zu polieren. Auswirkungen auf die Märkte erwartet Botham dennoch: „Insbesondere Unternehmen mit erhöhten Energie- und Nahrungsmittelkosten dürften weltweit Sentiment-Auswirkungen zu spüren bekommen. Die Märkte und Währungen Zentral- und Osteuropas werden unter der Abhängigkeit von Energie aus Russland leiden.“

Nachdem osteuropäische Aktienfonds im Januar im Durchschnitt rund sieben Prozent verloren, konnten sie sich im Februar leicht stabilisieren. Der Durchschnitt der FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)-Peergroup „Aktienfonds Osteuropa“ stieg um etwa 0,5 Prozent. Unter den etwas mehr als 200 Fonds in der Peergroup (einschließlich aller Tranchen und ETFs) gibt es auch einige Produkte, mit denen Anleger im laufenden Jahr Gewinne machen konnten. Dabei handelt es sich jedoch in erster Linie um Fonds, die weder in Russland noch in der Ukraine investiert sind.

Der iShares MSCI Poland (ISIN: DE000A1H8EL8) beispielsweise konnte seinen Wert im Januar und im Februar 2014 um insgesamt 6,1 Prozent steigern.  Im Januar lief es noch ziemlich schlecht, doch im Februar ging es für den ETF um ca. elf Prozent nach oben. Im vergangenen Jahr verlor er allerdings 1,5 Prozent. Mit einem Plus von 5,4 Prozent ist der Métropole Frontière Europe (ISIN: FR0007085808) der französischen Fondsgesellschaft Métropole Gestion zweitstärkster Performer im laufenden Jahr. Auch 2013 wusste er mit rund 19 Prozent zu überzeugen. Fondsmanagerin Isabel Levy und ihr Team lassen die Finger von russischen und ukrainischen Aktien. Mit einem Anteil von 29 Prozent sind polnische Titel am stärksten gewichtet. Weitere osteuropäische Staaten sind Tschechien oder Rumänien. Im knapp 76 Millionen Euro großen Portfolio sind jedoch auch Länder wie Österreich (17,2 Prozent), Deutschland (12,9 Prozent) oder Italien (6,6 Prozent) allokiert. Es ist also kein reiner Osteuropafonds, auch wenn er dort seinen Schwerpunkt hat. Mit dem Market Vectors Poland (ISIN: US57060U5719) schafft ein weiterer Polen-ETF den Sprung in die Spitzengruppe der Peergroup. Er erreichte 2014 bisher eine Wertentwicklung von 5,2 Prozent. Der ETF der Gesellschaft Van Eck Global hatte wie sein Mitbewerber von iShares allerdings im vergangenen Jahr Probleme. Da ging es um 2,5 Prozent nach unten.

Aktienfonds Osteuropa: Verzicht auf russische und ukrainische Titel bringt Performance

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

Überraschend hingegen ist die Wertentwicklung der Fonds mit einer Top-Bewertung. Drei Produkte der Peergroup tragen die €uro-FondsNote 1. Alle drei erlitten in diesem Jahr bisher Verluste. Der Renasset Ottomann A (ISIN: IE00B0T0FN89) von Renaissance AM verlor 5,3 Prozent. Der Blick ins Portfolio erklärt warum: Fondsmanager Aziz Unan hat Russland mit 18,7 Prozent am zweitstärksten gewichtet. Nur die Türkei ist mit 28,1 Prozent stärker vertreten. Die Ukraine macht 1,4 Prozent des 59 Millionen Euro großen Portfolios aus. Der Fonds zieht seine Top-Bewertung noch aus der Vergangenheit. Über fünf Jahre steht ein kumuliertes Plus von 107 Prozent. Über den Zeitraum von zwei und von drei Jahren sowie 2013 kam es jedoch zu Verlusten.

Ebenfalls FondsNote 1 trägt der Dexia Equities L Emerging Europe C (ISIN: LU0317021516) von Candriam. Er verlor 2014 8,6 Prozent. 60,24 Prozent des Portfolios bestehen aus russischen Aktien. Auch hier überzeugt die Vergangenheit: Im Zeitraum von fünf Jahren steigerte der Fonds seinen Wert um 116,4 Prozent. Gleiches gilt für den Schroder Emerging Europe A (ISIN: LU0106817157). Fondsmanager Alan Conway und Tom Wilson schafften über die halbe Dekade sogar ein Plus von 151,5 Prozent. Selbst 2013 war mit 1,1 Prozent noch ein positives Jahr, in dem die anderen beiden FondsNote-1-Fonds verloren. Für 2014 steht allerdings bisher ein Minus von 9,3 Prozent.  Das knapp 870 Millionen Euro große Portfolio besteht zu 54,2 Prozent aus russischen und zu 13,5 Prozent aus türkischen Titeln. Polen ist mit 12,7 Prozent am drittstärksten gewichtet.

Insgesamt haben in der Peergroup nur vergleichsweise wenig Fonds ukrainische Titel in ihren Portfolios. Dafür dominieren russische. Und mit ihnen ist in diesem Jahr bisher kein Gewinn zu machen. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Fonds den russischen Energieriesen Gazprom im Portfolio haben. Schon Ende Februar fiel die Aktie von 8,50 US-Dollar auf 7,70 US-Dollar. Dann kam der Absturz: Am 3. März notierte das Papier nur noch bei 6,81 US-Dollar. Der Eastern Europe Equity (ISIN: LU0117895796) von JP Morgan hat Russland mit rund 63 Prozent und die Ukraine mit zwei Prozent gewichtet. Das Resultat: Mit einem Minus von 11,4 Prozent in den ersten zwei Monaten dieses Jahres gehört er zu den großen Verlierern der Peergroup.

Aktienfonds Osteuropa: Mit russischen Titeln ist 2014 bisher nichts zu holen

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)

Diesen Beitrag teilen: