Die Konservativen von Premierminister Boris Johnson haben die Parlamentswahl in Großbritannien klar gewonnen und können den geplanten Ausstieg aus der Europäischen Union nun vollziehen.
13.12.2019 | 06:50 Uhr
Die Partei errang nach Auszählung von rund 600 der 650 Wahlkreise am Freitagmorgen mindestens 326 Sitze und damit die absolute Mehrheit im Unterhaus. Berechnungen zufolge zeichnete sich eine deutliche Mehrheit für die Tories ab. Dreieinhalb Jahre nach dem knappen Votum der Briten zum EU-Austritt scheint dem Brexit nun nichts mehr im Wege zu stehen.
Premierminister Boris Johnson und seine konservativen Tories gehen als klare Sieger aus der Parlamentswahl in Großbritannien hervor. Die Partei errang nach Auszählung von rund 600 der 650 Wahlkreise am Freitagmorgen mindestens 326 Sitze und damit die absolute Mehrheit im Unterhaus.
Labour-Chef Jeremy Corbyn hat als Konsequenz aus dem schlechten Abschneiden seiner Partei bei der Parlamentswahl in Großbritannien erste Konsequenzen gezogen. Er werde die Partei nicht mehr in einen weiteren Wahlkampf führen, sagte der Parteichef am frühen Freitagmorgen in London. Es sei jedoch nach der Niederlage ein Reflektionsprozess für die Partei notwendig, den er als Parteichef begleiten wolle.
Die Vorsitzende der Schottischen Nationalpartei (SNP), Nicola Sturgeon, hat nach der Parlamentswahl in Großbritannien angekündigt, für ein zweites Unabhängigkeits-Referendum kämpfen zu wollen. "Boris Johnson hat erstens kein Recht, Schottland aus der EU zu nehmen und zweitens kein Recht zu verhindern, dass das schottische Volk über seine eigene Zukunft bestimmt", sagte die schottische Regierungschefin am frühen Freitagmorgen in der BBC.
Der britische Finanzminister Sajid Javid hat nach dem prognostizierten Wahlsieg seiner konservativen Tories einen geordneten Brexit versprochen. "Die Leute haben vollkommen die Teilung des Landes abgelehnt und für die Einigkeit votiert", sagte Javid in der BBC. "Sie wollen den Brexit vom Tisch haben", betonte er. Seine Partei werde mit Premierminister Boris Johnson an der Spitze nun hart dafür arbeiten, den EU-Ausstieg zu vollziehen. "Wir werden den geschmeidigsten Abschied von der EU haben", sagte Javid. Großbritannien wolle ein freundschaftliches Verhältnis zur EU beibehalten.
Der sich abzeichnende deutliche Sieg von Premierminister Boris Johnson bei der Parlamentswahl und der damit gestiegenen Wahrscheinlichkeit eines baldigen Endes des Brexit-Dramas haben das britische Pfund angetrieben. Die britische Währung legte sowohl im Vergleich zum Euro als auch zum Dollar deutlich zu. Zuletzt mussten für ein Pfund 1,3466 Dollar bezahlt werden und damit rund drei Cent oder rund zwei Prozent mehr als kurz vor Schließung der Wahllokale um 23 Uhr am Donnerstagabend.
Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hat bei der britischen Parlamentswahl seinen Londoner Wahlkreis Uxbridge mit klarer Mehrheit halten können. Johnson versammelte rund 7000 Stimmen mehr auf sich als sein nächster Mitbewerber, wie die örtliche Wahlleitung am frühen Freitagmorgen bekanntgab. Im Vorfeld waren Spekulationen laut geworden, Johnson könnte seinen Parlamentssitz verlieren, seine Partei die Wahl aber insgesamt gewinnen. Dies hätte die Position des Premierministers schwächen können.
Die Chefin der britischen Liberaldemokraten, Jo Swinson, hat bei der Parlamentswahl ihr Mandat verloren. Das teilte der zuständige Wahlleiter im schottischen Dunbartonshire East am frühen Freitagmorgen mit. Ihr Sitz ging an die Kandidatin der Schottische Nationalpartei SNP. Swinson hatte sich dafür ausgesprochen, den Brexit einfach abzusagen. Noch vor wenigen Monaten gab sie das Ziel aus, Premierministerin zu werden. Die Liberaldemokraten gehören zu den Verlierern der Wahl.
US-Präsident Donald Trump hat sich positiv zum voraussichtlichen Ausgang der Parlamentswahl in Großbritannien geäußert. "Sieht nach einem großen Sieg für Boris aus!", schrieb Trump in der Nacht zu Freitag auf Twitter.
Quelle: dpa-AFX
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