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Schwellenländeranleihen

Die besten Rentenfonds aus den Emerging Markets

Anleihen aus Schwellenländern zahlen wesentlich höhere Zinsen als Bonds aus den Industriestaaten. Dafür nehmen Anleger ein höheres Risiko und höhere Volatilität in Kauf. Welche Fonds konnten die Hausse bei den Emerging-Market-Bonds am besten nutzen?

12.03.2019 | 11:37 Uhr

Anleihen aus Schwellenländern werden wohl im ersten Quartal dieses Jahres die besten Erträge seit Jahren abliefern, die Renditen sind zuletzt auf im Schnitt auf 5,7 Prozent gesunken. Das ist aber immer noch deutlich mehr als 10-jährige US-Staatsanleihen abwerfen – die zahlen aktuell nur 2,6 %. Von den 0,06 % der deutschen Bundesanleihen gar nicht zu sprechen.

Dafür nehmen Investoren in Schwellenländern natürlich ein höheres Risiko in Kauf. Dieses liegt zum einen in der Gefahr des Defaults einer Anleihe, zum anderen in der Währung.

Die lockere Geldpolitik der Notenbanken hat in den vergangenen zehn Jahren dafür gesorgt, dass der Anteil von Anleihen mit geringerer Bonität an den Neuemissionen aus Schwellenländern deutlich gestiegen ist. Besonders deutlich wird das bei Bondsemissionen auf Euro (in der Grafik die rechte Hälfte). Laut Zahlen der Bank for International Settlement ging hier der Anteil von Anleihen mit einem Rating von A und besser in den vergangenen 18 Jahren von 70 auf unter 20 Prozent zurück. Gleichzeitig stieg der Anteil von Bonds mit BBB – was gerade noch Investmentqualität entspricht – von rund zwanzig auf über 50 Prozent. Im Dollar-Bereich (in der Grafik die linke Hälfte)  ist der Wandel nicht ganz so signifikant, doch auch hier geht der Trend eher zur Erosion der Bonität.

Anteile der Ratings
Anteile der Ratings
Verteilung der Ratings

Quelle: BIS

Für Investoren aus dem Euro-Raum kommt hinzu, dass die Mehrzahl der EM-Anleihefonds in US-Dollar notiert; dieser steht gegenüber dem Euro derzeit auf einem 12-Monats-Hoch. Fällt der Dollar, sinkt auch der Wert eines auf Dollar lautenden Portfolios.

Zwar haben Schwellenländeranleihen deutliche Default- und Währungsrisken. Interessanterweise werden diese jedoch auf lange Sicht durch die höheren Renditen vollständig kompensiert. Das behauptet zumindest eine Studie des National Bureau of Economic Research. Dort wurden Schwellenländeranleihen der vergangenen 200 [sic] Jahre untersucht. Das Ergebnis der Auswertung von 220.000 Preisdaten seit der Schlacht von Waterloo: Über alle Krisen und Kriege hinweg und unter Berücksichtigung der Zahlungsausfälle zahlten Staatsanleihen aus den Entwicklungsländern sieben Prozent Rendite pro Jahr (real) und performten damit deutlich besser als Staatsanleihen aus den USA oder Großbritannien, die in derselben Zeit nur vier Prozent p.a. brachten.

Nun sind 200 Jahre auch aus der Sicht von langfristig orientierten Investoren ein recht ausgedehnter Zeitraum. Betrachtet man die Performance von Investmentfonds mit Schwerpunkt Schwellenländeranleihen hingegen über die vergangenen fünf Jahre hinweg, so finden sich auch hier sehr ordentliche Renditen. Ob die sehr guten Ergebnisse so weiter geschrieben werden können, hängt natürlich von einer Vielzahl von Faktoren ab. So dürfen Anleger nicht aus dem Auge verlieren, dass die Volatilität von EM-Bonds naturgemäß sehr hoch ist. Verringert sich beispielsweise das Rating eines Schuldners unter die Grenze, die ein Manager für seinen Fonds definiert hat, muss er das Papier in einen Markt hinein verkaufen, auf dem andere Fondsmanager im selben Moment genau dasselbe tun.

Eine Auswertung der besten Emerging-Market-Rentenfonds mit der Fondssoftware FVBS Professional zeigt die besten Fonds über fünf Jahre. Diese haben im laufenden Jahr bereits ordentlich performt; viele von ihnen lieferten mehr als sechs Prozent Rendite seit Januar.

# Kurzname Währung VOL in € YTD 5 YR ISIN
1 WIP Emerging Markets Fixed Inc USD 30,63 Mio. 6,4 % 59,0 % LU0168400413
2 Vontobel Emerging Markets Debt B USD 28,87 Mrd. 6,2 % 58,7 % LU0926439562
3 Nordea-1 Emerging Market Bond BP EUR 1,58 Mrd. 6,4 % 57,0 % LU0772926084
4 Fidelity EM Corporate Debt Y USD 38,86 Mio. 5,9 % 55,4 % LU0900496661
5 NB EM Debt Hard Currency A USD 671,05 Mio. 6,2 % 53,9 % IE00B986J944
6 EdR Emerging Bonds A USD 432,21 Mio. 7,5 % 53,9 % LU1160351034
7 Fidelity EM Debt Y USD 1,35 Mrd. 6,4 % 53,5 % LU0238206337
8 Glo Evo Frontier Markets R USD 984,90 Mio. 3,9 % 53,3 % LU0735966888
9 UBS (L) BF Full Cycle Asian Bd F USD 184,64 Mio. 3,8 % 52,7 % LU0464245496
10 Candriam Bonds Emerging Markets C USD 793,76 Mio. 6,7 % 52,6 % LU0083568666

Quelle: FVBS pro

Auf Platz eins steht der WIP Emerging Markets Fixed Income von Hauck & Aufhäuser. Mit einem Agio von 3,63% und einer Total Expense Ratio von 2,36 % liegt er im oberen Bereich. Und mit 30 Millionen Euro ist das Fondsvolumen vergleichsweise gering.

Die Nummer zwei, der Emerging Markets Debt B von Vontobel, kostet 5,0 % Agio und hat eine TER von 1,37 %. Und mit 28 Milliarden Euro Fondsvolumen ist er ein echtes Schwergewicht.

Der dritte Platz geht an den Emerging Market Bond BP von Nordea. Der Fonds notiert in Euro, was das Währungsrisiko jedoch nicht eliminiert. Das Agio beträgt hier 3,0 %, die TER liegt bei 1,32 %.

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