Was war vergangene Woche wichtig, welche Termine sind diese Woche für die Finanzmärkte entscheidend. Hier gibt es den Überblick von TiAM FundResearch
11.11.2024 | 08:30 Uhr
Kommende Woche findet der Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung unter dem Motto «Die Welt im Umbruch – was tun?». An sich kein Aufreger, aber nach den Wahlen in den USA und dem Ampel-Aus in Berlin ein Event mit ungeahnter hoher Aktualität. Und einer der Beteiligten, der vergangenen Woche für viel Unordnung gesorgt hat, ist auch vor Ort. Leider nicht Donald Trump, aber immerhin Bundesfinanzminister a.D. Christian Lindner, der gemeinsam mit Kanzler Olaf Scholz das Ende der Ampel-Regierung eingeläutet hat. Der Noch-Bundeskanzler lädt dagegen am Freitag zu einem Industriegipfel ein. Dort wird er wohl zu hören bekommen, dass nicht wenige das Ampel-Aus durchaus mit Erleichterung aufgenommen haben.
Dahinter „steckte die Hoffnung, dass eine neue Regierung endlich die deutsche Wirtschaftsmisere auflöst“, so Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. Allerdings wird es bis zur Bildung einer neuen, handlungsfähigen Regierung aus heutiger Sicht wohl noch Monate dauern. „Bis dahin bleibt das Land politisch gelähmt in einem schwierigen Umfeld, auch angesichts der Belastungen, die aus den USA kommen könnten“, sagte Helaba-Devisenstratege Christian Apelt fest.
Nachdem Donald Trump die US-Wahlen unerwartet deutlich gewonnen hatte, nahmen die sogenannten „Trump-Trades“ an den Finanzmärkten Fahrt auf. So kam es bei US-Aktien, Anleihenrenditen, Kryptowährungen und beim US-Dollar zu deutlichen Anstiegen. Dagegen bewegte sich der deutsche Aktienmarkt bei stärkeren Schwankungen seitwärts. Denn die mit Trump drohenden höheren US-Importzölle dürften die Gewinnaussichten exportorientierter Branchen eintrüben.
Angesichts der politischen Ereignisse ging der jüngste Reigen an Zentralbank-Entscheidungen ein wenig unter. Die US-Notenbank Fed senkte ihren Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte und dürfte ihren Lockerungskurs vorerst beibehalten. Auch die Bank of England reduzierte die Zinsen in dieser Höhe. Die Notenbank in Schweden senkte den Leitzins gar um 0,50 Prozentpunkte.
Spannend werden dürfte, ob sich die US-Aktienrally in der neuen Woche fortsetzt. „Da die Republikaner wahrscheinlich die Mehrheit sowohl im US-Senat als auch im US-Repräsentantenhaus haben werden, dürfte Donald Trump gute Chancen haben, seine Pläne, die US-Unternehmenssteuern von 21 Prozent auf 15 Prozent zu senken, umzusetzen“, glaubt Commerzbank-Finanzanalyst Andre Sadowsky. Dies wäre weiterer Rückenwind für den Gewinntrend der US-Unternehmen.
Den können auch deutsche Unternehmen gut gebrauchen, die kommende Woche in hoher Zahl ihre Quartalsberichte vorlegen. Daneben stehen in den kommenden Tagen wichtige Konjunkturdaten aus den USA, Europa und China an. (dpa/pg)
Am Montag legen unter anderem Continental, Hannover Rück ihre Zahlen vor.
Am Dienstag stehen unter anderem die Quartalsberichte von Bayer und Infineon an
Der am selben Tag vorgelegte ZEW-Index sollte nach Exertenschätzung leicht steigen.
Am Mittwoch gehen unter anderem Allianz , RWE, Siemens Energy , und Porsche SE mit ihren Quartalsbilanzen an die Öffentlichkeit.
In den USA werden die jüngsten Daten zur Inflation und der Entwicklung der Einzelhandelsumsätze veröffentlicht.
Am Donnerstag berichten unter anderem Deutsche Telekom, Eon , Merck KgaA und Siemens über ihre Geschäftsentwicklung.
Zudem werden neue Schätzungen zum Wachstum im Euroraum veröffentlicht. Schätzungen gehend von 0,4 Prozent im Vergleich Vorquartal aus.
Am Freitag werden neue Zahlen zur Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen in China und den USA erwartet.
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