Der Auftragsbestand im April reichte für die nächsten viereinhalb
Monate, wie die Münchner Wirtschaftsforscher am Montag mitteilten. Bei der
Umfrage im Januar waren es noch 4,4 Monate gewesen. Im langjährigen
Durchschnitt reicht der Auftragsbestand laut Ifo für lediglich 2,9 Monate.
«Der Auftragsstau spiegelt nicht nur die hohe Nachfrage nach
deutschen Industriewaren in den vergangenen Monaten wider, sondern auch die
Schwierigkeiten der Unternehmen, die bestehenden Aufträge aufgrund des Mangels
an wichtigen Vorprodukten und Rohstoffen zeitnah abzuarbeiten», sagte Timo
Wollmershäuser, der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen.
Besonders groß ist die Auftragsreichweite demnach in der
Autoindustrie inklusive Zulieferern mit 7,4 Monaten und im Maschinenbau mit 6,5
Monaten. Falls sich die Lieferengpässe in den kommenden Monaten auflösten,
könnte die Produktion nach Einschätzung des Ifo-Instituts durchstarten. «Das
würde dann die Wirtschaftsleistung kräftig anschieben», sagte Wollmershäuser.
Der Ökonom erwartet jedoch eher eine Verschärfung der Lieferengpässe, vor allem
als Folge der Corona-Lockdowns in China.
Quelle: dpa-AFX
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