Das Ausweiten der Risikoprämien bei den gerateten CLO-Tranchen hat zu einem attraktiveren Risiko-Ertragsprofil geführt.
20.06.2023 | 12:15 Uhr von «Ines Bartsch»
2023 zeichnet sich bisher durch geringe CLO-Neumissionen von Collateralized Loan Obligation (im Folgenden „CLOs“) aus. Seit Jahresbeginn wurden 121 US-CLOs mit einem Gesamtvolumen von 52,2 Milliarden US-Dollar und 31 Euro-CLOs in Höhe von 11,7 Mrd. Euro emittiert. Dies entspricht einem Rückgang von durchschnittlich ca. 34 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum letzten Jahres.
Hauptgründe für die geringe Neuemission sind die hohen CLO-Finanzierungskosten gepaart mit stabilen Preisen am Loan-Markt sowie der hieraus resultierenden unterdurchschnittlichen CLO Equity Arbitrage.
Schaubild 1: Entwicklung der US CLO-Arbitrage
(Quelle: Citi Research, Intex, LCD; Daten per 31.03.2023)
Der Loan-Preis liegt derzeit im Bereich von +/- 95, um ein
qualitativ hochwertiges Loan-Portfolio aufzubauen, wird mit einem
durchschnittlichen Preis von 97+ gerechnet. Nomura schätzt die CLO Equity
Arbitrage aktuell konservativ auf sieben Prozent bis neun Prozent per annum.
Laut Bloomberg wurden daher im ersten Quartal 2023 ca. 85Prozent aller CLO
Equity Tranchen bei CLO-Neuemissionen von dem CLO-Manager selbst
beziehungsweise dessen Fonds gehalten. Der CLO Primärmarkt wird de facto
vorwiegend von sogenannten „Top Tier“ Managern dominiert. Für unabhängige CLO
Equity Investoren ist das Risiko-Ertragsprofil am CLO Primärmarkt zurzeit nicht
attraktiv.
Opportunitäten in der CLO-Kapitalstruktur
Die Risikoprämien von CLO-Tranchen haben sich in 2022 auf einen neuen Höhepunkt nach der Coronapandemie ausgeweitet, verengen sich jedoch leicht seit Anfang 2023.
Schaubild 2: Verlauf der CLO-Risikoprämien
(Quelle: Wells Fargo Securities; Daten per 02.06.2023)
Die Gründe für die Ausweitung war die Zurückhaltung einerseits von US-Banken aufgrund regulatorischer Aspekte sowie andererseits von japanischen Investoren hauptsächlich aufgrund der vergleichsweise hohen Hedgingkosten.
Das Ausweiten der Risikoprämien bei den gerateten CLO-Tranchen hat zu einem attraktiveren Risiko-Ertragsprofil geführt:
Schaubild 3: CLO-Risiko- Ertragsprofil:
Jährliche Risikoprämie (über Referenz Zinssatz) von US CLOs 2.0 (in bp)
Jährliche Risikoprämie (über Referenz Zinssatz) von Europäischen CLOs 2.0 (in bp)
(Quellen: Citi, Wells Fargo Securities; Daten per 13.06.2023; es wurden Daten von CLO 2.0, d.h. CLOs, die nach der Weltfinanzkrise emittiert worden sind, für die Analyse herangezogen)
Insbesondere traditionelle CLO-Equity Investoren mit einem
langfristigen Investitionsansatz finden in den CLO Mezzanine Tranchen ein Ertragsprofil
ähnlich dem von CLO Equity und ein attraktiveres Risikoprofil.
Seit Mitte der 90er Jahre hat S&P Global Ratings mehr als 17.000 US-amerikanische CLO-Tranchen mit einem Gesamtwert von rund 1,5 Billionen US-Dollar bewertet. Bisher haben diese Ratings über mehr als 25 Jahre und mehrere Rezessionen (einschließlich des pandemiebedingten Abschwungs im Jahr 2020) nur eine bescheidene Anzahl von Ausfällen gezeigt. Von den insgesamt 4.322 CLO-Tranchen fielen nur 40 CLO-Tranchen aus.
Vor dem Hintergrund eines volatilen Handelsumfelds glauben wir, dass das Konzept eines CLOs einer langfristigen Nicht-Mark-to-Market-Finanzierung es Anlegern ermöglicht, von Mikroverwerfungen auf dem Markt zu profitieren und gleichzeitig in den meisten Marktumgebungen eine attraktive laufende Nettorendite erzielen zu können.
Der proprietäre Analyseansatz sowie das tiefe und langfristig bestehende Netzwerk ermöglicht es CIS, Opportunitäten am Markt zu identifizieren und effizient ausnutzen zu können. Dies hat sich bereits Anfang Januar in der Investitionsaktivität gezeigt, womit CIS für die Kunden einige attraktive Opportunitäten am Markt realisieren konnte.
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