CoCo-Anleihen sind nach dem Corona-bedingten Einbruch attraktiv. Sie bieten derzeit Renditen von rund sechs Prozent.
08.05.2020 | 15:00 Uhr von «Jörn Kränicke»
Die noch recht junge
Anlageklasse der CoCo-Anleihen gehörte in den vergangenen Jahren zu einer der
lukrativsten in der Anleihewelt. Hinter dem Kürzel (CoCo)verbergen sich
Contingent-Convertible-Anleihen. Übersetzt bedeutet dies soviel wie nachrangige
Bankanleihen, die jedoch im Unterschied zu Wandel- und Optionsanleihen
zwangsweise in Aktien getauscht werden oder sogar abgeschrieben werden, sobald
die Bank eine vorher festgelegte Eigenkapitalquote unterschreitet. Auf den
Markt gekommen sind sie im Zuge der neuen Eigenkapitalvorschriften, die „Basel
III“ ab 2013 verlangte. Da Eigenkapital für die Banken teurer ist als
Fremdkapital, wurde die Idee entwickelt, Fremdkapital aufzunehmen, welches sich
im Bedarfsfall automatisch in Eigenkapital umwandelt. Aufgrund dieses möglichen
erhöhten Risikos war der Einbruch im März dementsprechend. Die maßgeblichen
Indizes gingen um rund 25 Prozent in die Knie. Allerdings dürfte dies zum Teil
auch an der mangelnden Liquidität der Anleihen gelegen haben. Dies war auch bei
anderen hochverzinslichen Papieren im März der Fall.
CoCo-Anleihen haben sich wieder erholt
Inzwischen haben sich CoCo-Fonds wie der WisdomTree AT1 CoCo Bond (ISIN DE000A2JLJA3) deutlich erholt. Im laufenden Jahr liegt der WisdomTree ETF, der 2018 als erster CoCo Indexfonds auf dem Markt kam, „nur“ noch knapp sieben Prozent im Minus. Damit steht der WisdomTree ETFs etwa besser da, als gängige High-Yield-Indizes. Der ETF besteht aber nicht nur aus High Yields, sondern knapp 30 Prozent der Titel haben ein Investmentgrade-Rating. Dennoch bewegen sich die aktuellen Renditen von CoCos und High Yields mit knapp sechs Prozent auf einem ähnlichen Niveau. Die Duration der CoCos ist allerdings mit 2,5 Jahren um etwa ein Jahr kürzer. Dadurch reagieren die Papiere kaum auf Zinsänderungen. Investiert wird ausschließlich in AT1-Anleihen aus europäischen finanzstarken Märkten, die auf US-Dollar, Euro und Britisches Pfund lauten. Es wird ein Liquiditäts-Screening durchgeführt und die maximale Gewichtung pro Emittent liegt bei 7,5 Prozent.
CoCos bieten derzeit ein besseres Rendite-/Risikoprofil als High Yields
Renditesucher dürften derzeit mit CoCos besser fahren als mit High Yield Papieren. Dort dürften sich in nächster Zeit die Ausfälle häufen. Die Banken dagegen stehen einigermaßen gut da, selbst die Deutsche Bank macht im ersten Quartal 2020 Gewinn. Zudem gelten sie als Systemrelevant. Daher dürfte aufgrund der Corona-Krise wahrscheinlich keine der großen Banken über die Wupper gehen.
Name | WisdomTree AT1 CoCo Bond UCITS ETF |
ISIN | DE000A2JLJA3 |
Replikationsmethode | Physisch (Sampling) |
Rechtliche Struktur | ETF |
Fondswährung | USD |
Währungsrisiko | Währung nicht gesichert |
Auflagedatum | 14.05.18 |
Kosten | 0,50% |
Ertrgasverwendung | Ausschüttend |
Fondsvolumen | 76,1 Mio. US-Dollar |
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