Im ersten Halbjahr 2019 durften sich Anleger über Zuwächse in allen Anlageklassen freuen. Vor allem Aktien haben ordentlich an Wert zugelegt. Technologie-Aktien stechen hier besonders heraus.
23.08.2019 | 07:30 Uhr
Zwar legen viele Marktanalysten derzeit ihre Stirn in Sorgenfalten. Fast alle Konjunkturindizes, die die Entwicklung der Weltwirtschaft messen und prognostizieren, zeigen gen Süden. Gründe für Skepsis gibt es in genügender Zahl: Brexit, Italien-Krise, Handels- und Währungskrieg sowie die brenzlige Situation in der Straße von Hormus drücken auf die Stimmung. Schlimmer noch: Tatsächlich schrumpft nicht nur die Zuversicht, sondern das Wirtschaftswachstum weltweit.
An der Börse sind diese Ängste noch nicht wirklich angekommen. Zwar stieg zuletzt die Volatilität. Und der MSCI World Index hat auf Monatssicht rund zwei Prozent an Wert eingebüßt. Doch die Dreimonatsbilanz des Index ist immer noch positiv. Und die erste Jahreshälfte war geradezu grandios. Das zeigt eine aktuelle Studie der Rating-Agentur Scope. Das grobe Fazit: Nahezu alle Vergleichsgruppen aller Assetklassen konnten im ersten Halbjahr 2019 deutliche Wertzuwächse vorweisen. Ein Großteil legte sogar zweistellig zu.
Aktien sind die großen Gewinner im ersten Halbjahr. Mit einer Ausnahme zeigen alle Peergroups eine positive Performance. 32 der 37 Vergleichsgruppen weisen sogar zweistellige Performancewerte auf. Dabei sticht eine Vergleichsgruppe besonders positiv heraus: „Aktien Technologie Welt“ steht an der Spitze. Die 58 Fonds dieser Gruppe konnten im Durchschnitt um 23,7 Prozent am Wert zulegen. Auch auf Fünf-Jahressicht führt diese Peergroup mit 17,6 Prozent per annum das Performance-Ranking klar an.
Von den acht größten Aktienfonds-Vergleichsgruppen, die jeweils eine dreistellige Anzahl von Fonds umfassen, führt nach dem ersten Halbjahr „Aktien Nordamerika“: Die mehr als 370 Fonds mit Fokus auf nordamerikanische Aktien weisen eine durchschnittliche Performance von +18,7 % aus. Die im Durchschnitt niedrigste Performance zeigen die mehr als 160 Fonds der Peergroup „Aktien Japan“ mit einem Plus von nur 8,5 Prozent.
Die mit mehr als 800 Fonds größte Vergleichsgruppe „Aktien Welt“ liegt mit 15,4% im Mittelfeld des Aktienfonds-Performance-Spektrums. Gleiches gilt für „Aktien Europa“ (15,1%) und „Aktien Deutschland“ (14,9%).
Von der Kehrtwende der US-Notenbank hin zu Zinssenkungen sowie den Ankündigungen der EZB, Anleihen aufkaufen zu wollen, profitieren Rentenfonds spürbar. Die 21 betrachteten Vergleichsgruppen im Rentenbereich weisen alle positive Performance-Werte auf. Den Spitzenplatz nimmt die Peergroup „Renten Emerging Markets Hard Currency“ mit +10,2% Performance in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ein, dicht gefolgt von der Vergleichsgruppe „Renten USD Corp. High Yield“ mit +9,2%.
Am anderen Ende des Spektrums befindet sich die Vergleichsgruppe „Renten Euro kurz“ mit immerhin noch +0,7%. Die mit rund 370 Fonds größte Renten-Vergleichsgruppe „Renten Globale Währungen“ liegt mit +5,6% im Mittelfeld des Rankings.
Angeführt von den fast 200 Fonds der Vergleichsgruppe „Mischfonds Global dynamisch“ mit einer durchschnittlichen Performance von +11,6%, überzeugen die acht wichtigsten Mischfonds-Peergroups mit deutlichen Wertzuwächsen im ersten Halbjahr. Selbst die 75 konservativen europäischen Mischfonds kommen im Durchschnitt auf beachtliche +5,5% Performance. Die mit mehr als 800 Fonds größte Multi-Asset-Peergroup „Mischfonds Global flexibel“ erreicht in den ersten sechs Monaten 2019 einen Wertzuwachs von +8,3%.
Laut Angaben der Ratingagentur Scope wurde die Performance von Vergleichsgruppen untersucht, die mindestens 20 bewertete Fonds enthalten. Insgesamt wurden 68 Peergroups mit rund 8.000 Fonds und Assets under Management von zusammen mehr als 3,5 Billionen Euro betrachtet. Der als Performance einer Peergroup bezeichnete Wert ist die durchschnittliche Performance sämtlicher Fonds dieser Vergleichsgruppe.
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