Harald Fischer ist Portfoliomanager bei der TOP Vermögen AG und managt zusammen mit seinen Kollegen den TOP Sport Global Equity.
15.08.2024 | 12:15 Uhr
Einen konjunkturellen Boom sehen die Starnberger Vermögensverwalter von Top Vermögen in Deutschland derzeit nicht. Wachstum und Frühindikatoren würden noch keinen Aufschwung darstellen. Der Auftragseingang in der Industrie bleibe schwach und die Bauwirtschaft leide unter Auftragsmangel.
Eurozone vor Herausforderungen
Auch die Eurozone steht laut den Starnberger Vermögensverwaltern vor ähnlichen Herausforderungen, was die Europäische Zentralbank unter Druck setzen könnte, die Zinsen zu senken, um Investitionen und Konsum anzukurbeln. „Während die Aktienmärkte bisher wenig von den konjunkturellen Schwächen betroffen waren und große Indizes zugelegt haben, profitieren vor allem die größten Werte, die durch ETFs besonders gefördert werden“, heißt es von den Vermögensverwaltern.
Banken profitieren
Aktien aus der zweiten Reihe erscheinen daher den Starnbergern derzeit interessant, da sie oft günstiger bewertet seien. „Der Bankensektor profitiert von höheren Zinsen, während Industrie- und Automobilwerte aufgrund konjunktureller Unsicherheiten und Handelshemmnissen vorsichtig betrachtet werden sollten. Unternehmen in der Chemie- und Stahlbranche sind von steigenden CO2-Abgaben betroffen.“
Europa leidet unter schwachem Export
Die europäische Wirtschaft leidet laut den Vermögensverwaltern unter der schwachen Nachfrage aus China und Überkapazitäten in der Industrie. Zudem könnte ein drohender Wirtschaftskrieg mit Strafzöllen die Unternehmen weiter belasten. Eine Deregulierung könne das Wachstum anfachen, doch Fortschritte seien bisher gering.
USA kühlt sich ab
Auch in den USA sieht das Team um Harald Fischer Anzeichen einer Konjunkturabkühlung nach den starken Wachstumsraten des letzten Jahres. „Die milliardenschweren Konjunkturprogramme von Präsident Joe Biden verlieren an Wirkung und die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen lassen keine neuen Konjunkturpakete erwarten. Zinssenkungen könnten die Wirtschaft unterstützen“, so die Starnberger weiter.
Anleihen sind interessant
Daher setzt Fischer nicht nur in seinem Team bei der Fondsmeisterschaft auch auf Anleihefonds wie den Degussa Bank Universal-Rentenfonds oder den rentenlastigen Mischfonds Siemens Balanced. Auch ihren Kunden empfehlen sie Anleihen als Ergänzung für sicherheitsbewusste Anleger, wobei Unternehmensanleihen mit guter Bonität bevorzugt werden.
Sportaktien im Fokus
In der Mannschaft von Fischer ist mit dem TOP Sport Global Equity - A Cap auch ein hauseigener Fonds, der durch die Olympischen Spiele nun stärker in den Fokus rückt. Von Nike (USA) bis zu Anta Sports Products (China) oder Shimano (Japan) werden weltweit aussichtsreiche Aktien von Sportausrüstern, Medienunternehmen, Herstellern von gesunden Nahrungsmitteln oder Medizinprodukten sowie Unternehmen, die für den Ausbau der Infrastruktur bei Sportereignissen zuständig sind, für den Fonds selektiert. Aus diesem Anlageuniversum von über 350 Aktien (vornehmlich Large- und Mid-Caps) werden nach dem Top-Down-Ansatz rund 50 Einzelaktien in das Portfolio aufgenommen.
Olympia sorgt für Fantasie
Trotz der Großereignisse wie EM und Olympia, von denen der Sektor meist profitiert, mussten viele Titel ein schwaches erstes Halbjahr verkraften. Firmen wie Lululemon Athletica, Hugo Boss, Nike, JD Sports Fashion und Li Ning enttäuschten laut den Starnbergern mit ihren Quartalszahlen und senkten die Ausblicke für das Gesamtjahr. In dieser Woche zeigten sich jedoch die ersten Lichtblicke für Sportaktien. Adidas legte sehr gute Quartalszahlen vor. Der Konzernumsatz stieg um elf Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis verdoppelte sich nahezu auf 346 Millionen. Inzwischen rechnet Adidas rechnet nun mit einem Jahresgewinn von 1 Milliarde Euro. Das ist fast doppelt so viel wie noch am Jahresanfang prognostiziert. Sollten weitere Titel des Fonds so gut berichten, könnte dies dem Fonds langsam wieder auf die Beine helfen und die Mannschaft der Starnberger aus dem Mittelfeld langsam wieder weiter nach oben schieben.
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