Fünf Europafonds die in der letzten Dekade die beste Performance zeigten und die höchsten Bewertungen erhielten.
25.09.2012 | 07:45 Uhr
Henderson Global Investors belegt mit dem Henderson Horizon Pan European Equity Fund (ISIN: LU0138821268) Rang fünf. Fondsmanager Tim Stevenson wird aktuell für seinen 1,64 Milliarden Euro schweren Fonds – kein weiterer in diesem Vergleich ist größer – mit der €uro-FondsNote 2 ausgezeichnet. Im laufenden Jahr kommt der im November 2001 aufgelegte Fonds bisher auf eine Wertsteigerung von 13,81 Prozent. Für die vergangenen zehn Jahre steht ein Plus von 95,45 Prozent. Das entspricht einer jährlichen Rendite von 6,93 Prozent. Für die vergangenen drei Jahre – also die Zeit nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers – steht ein Zuwachs von 29,76 Prozent. Die Gesamtgebühr des Fonds (TER) beträgt 1,99 Prozent. Die Volatilität über den Zeitraum von zehn Jahren liegt bei 15,05 Prozent. Damit belegt Stevenson einen Platz im oberen Viertel der Vergleichsgruppe „Aktienfonds Europa“. Die Sharpe Ratio ist mit 0,35 zwar absolut eher gering – und auch die schwächste der hier verglichenen Fonds – was aber vor allem auch den sehr volatilen Märkten der letzten Jahre geschuldet ist. Mit Blick auf die europäische Konkurrenz zeigt sich aber, dass nur sieben Fonds einen besseren Wert aufweisen.
Auf Länderebene setzt Stevenson vor allem auf Großbritannien (23,7 Prozent) und Deutschland (23,2 Prozent). In Frankreich investiert er 14,0 Prozent des Fondsvolumens und in der Schweiz 13,9 Prozent (Stand: 31. Juli 2012). Die Branchenallokation zeigt eine starke Gewichtung von Industrie (23,8 Prozent). In den Gesundheitssektor investiert Stevenson zu 18,1 Prozent, in den Finanzbereich zu 10,8 Prozent und 10,1 Prozent fließen in Informationstechnologien. Die größten Einzeltitel sind die Deutsche Post mit vier Prozent, das britische Outsourcing-Unternehmen Capita mit 3,4 Prozent und der deutsche Gesundheitskonzern Fresenius mit 3,2 Prozent.
Platz vier geht an Invesco mit dem Invesco Pan European Structured Equity Fund (ISIN: LU0119750205). Der Fonds umfasst ein Gesamtvolumen von 952 Millionen Euro und hat die €uro-FondsNote 2. Die Fondsmanager Michael Fraikin und Thorsten Paarmann kommen in 2012 bisher auf ein Plus von 15,47 Prozent. Für die vergangenen drei Jahre schlägt ein Wertzuwachs von guten 49,65 Prozent zu Buche, im Zeitraum von zehn Jahren sind es 98,90 Prozent (7,12 Prozent p.a.). Der Fonds wurde im Juni 2002 aufgelegt. Die Gesamtgebühr ist mit 1,59 Prozent die niedrigste dieses Vergleichs. Die zehn-Jahres-Volatilität liegt bei 14,69 Prozent, die Sharpe Ratio von 0,37 bedeutet Rang fünf in der Peergroup.
Fraikin und Paarmann setzen in der Länderallokation primär auf Großbritannien. Zu 40,4 Prozent sind sie dort investiert (Stand: 31. Juli 2012).Dahinter folgen Schweden mit 10,2 Prozent, die Schweiz mit 7,5 Prozent und Deutschland mit 7,3 Prozent. Auf Sektorebene sind nicht zyklische Konsumgüter mit 20,9 Prozent gewichtet, während zyklische bei 11,1 Prozent liegen. Telekommunikationsservices machen 16,4 Prozent des Portfolios aus, der Gesundheitssektor kommt auf 16 Prozent. Die größte Einzelposition ist der niederländische Halbleiterproduzent ASML Holding (2,2 Prozent). Zu je 2,1 Prozent investieren die Fondsmanager in die dänischen, französischen sowie britisch-schwedischen Pharmakonzerne Novo Nordisk, Sanofi und AstraZeneca, die schwedischen Banken Swedbank und Svenska Handelsbanken sowie die britische Supermarktkette Sainsbury.
Auf das Treppchen schafft es die französische Fondsgesellschaft Carmignac Gestion. Der Carmignac Grande Europe (ISIN: LU0099161993) ist mit der €uro-FondsNote 2 ausgezeichnet. Fondsmanager Laurent Ducoin, der den Fonds seit knapp einem Jahr verwaltet, investiert ein Gesamtvolumen von 264 Millionen Euro. Im laufenden Jahr steht ein Plus von 14,47 Prozent. Der inzwischen 13 Jahre alte Carmignac Grande Europe, der auch in Osteuropa investieren kann, konnte in den vergangenen zehn Jahren seinen Wert um 99,74 Prozent steigern, was einem jährlichen Wachstum von 7,16 Prozent entspricht. Die Dreijahresrendite beträgt 21,33 Prozent. Auf die Anleger kommen relativ hohe Kosten zu: Die Gesamtgebühr von 2,43 Prozent ist die höchste des Vergleichs, in der Peergroup liegt sie im oberen Drittel. Die Volatilität kann sich sehen lassen: 13,94 Prozent bedeuten Platz 15 der Peergroup und auch kein anderer der hier verglichenen Fonds kann dies toppen. Die Sharpe Ratio von 0,39 ist die drittstärkste der europäischen Aktienfonds.
Großbritannien ist auf Länderebene mit 23,65 Prozent am stärksten allokiert (Stand 31. Juli 2012). Auf Frankreich entfallen 16,22 Prozent und auf die Schweiz 10,80 Prozent. In der Sektorallokation setzt Ducoin zu 16,05 Prozent auf Verbrauchsgüter, zu 14,71 Prozent auf die Industrie und zu 14,11 Prozent auf Gebrauchsgüter. Die Top-Positionen sind der schwedische Telekommunikationsdienstleister Millicom (3,81 Prozent), der britische Energiekonzern BR Group (3,63 Prozent) und der portugiesische Konsumgüterhersteller Jerónimo Martins (3,54 Prozent).
Auf dem Silberrang landet Jupiter Asset Management mit dem Jupiter European Growth (ISIN: LU0260085492). Fondsmanager Alexander Darwall darf sich über die €uro-FondsNote 1 freuen. Der im August 2001 aufgelegte Fonds umfasst ein Gesamtvolumen von 168 Millionen Euro und ist damit der kleinste des Vergleichs. 2012 ist bisher das Jahr von Darwall: Mit einem Plus von 27,24 Prozent setzt er sich an die Spitze der Peergroup. Im Zeitraum der vergangenen zehn Jahre kommt er auf eine Wertsteigerung von 122,88 Prozent (8,34 Prozent p.a.) und auch die Rendite über drei Jahre von 61,76 Prozent kann sich sehen lassen. Mit einer Volatilität von 16,29 Prozent über zehn Jahre steht der Fonds im oberen Viertel der Peergroup, die Sharpe Ratio von 0,41 bedeutet Platz 1. Die TER beläuft sich auf 1,87 Prozent.
Die Länderallokation zeigt eine starke Gewichtung von Großbritannien (30,18 Prozent). Frankreich (14,76 Prozent), Deutschland (12,74 Prozent) und Dänemark (12,32 Prozent) folgen dahinter (Stand: August 2012). Für die Branchenallokation gibt Jupiter keine Daten an. Die größten Einzeltitel sind der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk (6,73 Prozent), der britische Chemiekonzern Croda International (5,91 Prozent)sowie das Schweizer Agrarunternehmen Syngenta (5,79 Prozent).
Platz eins der performancestärksten Aktienfonds in Europa der vergangenen Dekade belegt Allianz Global Investors Deutschland. Der von Thorsten Winkelmann gemanagte Allianz Wachstum Europa (ISIN: DE0008481821)trägt die €uro-FondsNote 1. Er wurde im Januar 1997 aufgelegt und ist damit der älteste Fonds dieses Vergleichs. Seit Jahresbeginn verzeichnet der 922,61 Millionen Euro Fonds ein Wachstum von 19,13 Prozent. Über drei Jahre steht ein Plus von 64,30 Prozent. Kumuliert auf die vergangenen zehn Jahre entwickelte sich der Fonds um beeindruckende 134,24 Prozent. Das entspricht einer jährlichen Rendite von 8,88 Prozent. Dafür ist die Volatilität von 17,47 Prozent in diesem Zeitraum auch die höchste dieser fünf Fonds. Gemeinsam mit dem Jupiter European Growth liegt der Allianz Wachstum Europa mit einer Sharpe Ratio von 0,41 auf Rang eins der Peergroup. Die TER beträgt 1,79 Prozent.
Wie auch die anderen Fonds ist das Allianz-Produkt mit 24,7 Prozent hauptsächlich in Großbritannien investiert (Stand: 31. Juli 2012). Dahinter folgen Frankreich (22,3 Prozent), Deutschland (12,0 Prozent) und Schweden (11,1 Prozent). Auf Sektorebene sind Basiskonsumgüter (23,3 Prozent) und die Industrie (22,6 Prozent) am stärksten vertreten. Nicht-Basiskonsumgüter machen 14,1 Prozent des Portfolios aus, der IT-Sektor 13,6 Prozent. Die größten Einzeltitel sind das deutsche Software-Unternehmen SAP (4,4 Prozent), der dänische Bierbrauer Carlsberg (3,6 Prozent) und der britische Tabakkonzern British American Tobacco (3,4 Prozent).
Top-Performer in Europa: Seit Krisenbeginn deutlich über dem Durchschnitt
Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)
(PD)
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