ConPolicy-Studie hält einen Systemwechsel nach britischem Vorbild für unabdingbar. Provisionsmodell gescheitert.
12.10.2012 | 07:45 Uhr
Einer Studie von ConPolicy, dem Institut für Verbraucherpolitik und den Unternehmensberatern Prof. Roll & Pastuch im Auftrag des Berufsverbands Deutscher Honorarberater (BVDH) zufolge, ist das provisionsbasierte Vertriebsmodell in der Finanzberatung gescheitert. Auch verschärfte Transparenzangebote seien nicht geeignet, den Verbraucherschutz in der Finanzbranche zu stärken. Daher sei ein Systemwechsel nach dem Vorbild Londons unabdingbar. Dort gilt ab 2013 ein Provisionsverbot.
In Großbritannien habe es auch nach Jahren verschärfter Transparenzbestimmungen keine wesentliche Verbesserung für den Verbraucherschutz gegeben, dokumentiert die Studie. Statt einer auf die Bedürfnisse der Anleger ausgerichteten Finanzberatung, sei es zu massiven Fehlkäufen gekommen. Die Autoren halten das kommende Provisionsverbot auf der Insel daher nur für konsequent. „Der angestrebte Systemwechsel in der Finanzberatung nützt nicht nur den Verbrauchern, sondern stärkt auch die Finanzbranche und die Wirtschaft insgesamt“, schreiben sie in der Studie.
Der BVDH hofft, dass die Studie neue Denkanstöße für die aktuelle Diskussion auf nationaler und EU-Ebene liefern kann. Der Verband fordert ein komplettes Provisionsverbot auf europäischer Ebene. Ende September ist dieses vom Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments jedoch abgelehnt worden. Das Bundesfinanzministerium hat für November dieses Jahres einen Gesetzentwurf angekündigt, der die Honorarberatung auf eine neue gesetzliche Grundlage stellen und so den Verbraucherschutz weiter stärken soll.
(PD)
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