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Interview

Luc Pez: „Starre Ausschlusskriterien werden zum Problem“

ESG-Dilemma: Warum Nachhaltigkeitsfonds auch in den problembehafteten Bergbausektor investieren sollten, erklärt Luc Pez im Interview.

11.11.2021 | 12:15 Uhr von «Andreas Hohenadl»

Herr Pez, Sie sind Co-Manager bei einem nachhaltig investierenden Fonds und finden, ins Portfolio gehören auch Bergbaukonzerne. Für die meisten Nachhaltigkeitsfonds ist diese Branche tabu.

Luc Pez: Ja, und das halte ich für falsch. Viele „grüne“ Fonds orientieren sich an starren ESG-Standards. Dabei fallen aber Sektoren und Unternehmen durchs Raster, die vielleicht entscheidend für das Gelingen der Energiewende sind.

Was meinen Sie konkret?

Nehmen Sie den Transportsektor. Der ist für rund ein Viertel der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Der breite Umstieg auf Elektromobilität soll deshalb ein entscheidender Baustein der Energiewende sein. Damit ändert sich aber auch unser Wirtschaftsmodell: weg von der intensiven Nutzung fossiler Energieträger, hin zu einem materialintensiven Modell. Bei dem spielen Rohstoffe wie Kupfer, Kobalt, Nickel, Lithium eine große Rolle.

Die Förderung gilt als schmutzig.

Genau das ist das Paradoxe. Wenn wir die C02-Belastung unserer Umwelt senken wollen, ist das nur durch den Abbau kritischer Metalle und Mineralien möglich. Aber die Sektoren, die sich darum kümmern, werden von ESG-Fonds ausgeschlossen. Das kann zum Problem werden.

Inwiefern?

Die Nachfrage etwa nach Kupfer oder Lithium dürfte in den kommenden Jahren stark zunehmen. Um die Versorgung sicherzustellen und den Ausbau sauberer Energien und der E-Mobilität voranzutreiben, müssen bereits heute die Weichen gestellt werden. Eine Mine ist nicht von jetzt auf gleich förderfähig. Das dauert Jahre. Um die künftige Nachfrage zu befriedigen, braucht es einen Anstieg der Anlageinvestitionen. Wenn aber immer mehr Fonds wegen ihrer Nachhaltigkeitskriterien nicht mehr in Minen investieren, wird es schwer.

Bei allem Verständnis — gehen Nachhaltigkeit und der Bergbausektor wirklich zusammen?

Grundsätzlich lässt sich in der Rohstoffbranche schon eine Verbesserung der ESG-Praktiken beobachten. Einige Unternehmen können bereits feste Verpflichtungen zu ESG-Praktiken und eine Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks vorweisen.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Eine der größeren Positionen in unserem Fonds ist SQM aus Chile, einer der weltweit führenden Lithiumproduzenten. Das Unternehmen hat sich selbst die Verpflichtung auferlegt, bis 2030 CO2-neutral Lithium zu produzieren. Zudem arbeitet SQM daran, den Wasserverbrauch bei der Produktion, ein bedeutender Faktor, laufend zu reduzieren.

Befinden sich schon viele Minen auf dem Transformationspfad?

Leider nicht so viele, wie wir es uns wünschen würden. Da wartet noch jede Menge Arbeit. Die Industrie muss zu einer kohlenstoffärmeren Produktionsweise finden, etwa durch den Einsatz elektrischer Trucks. Metall- und Bergbaufirmen, die einen positiven Beitrag zur Energiewende leisten, dürfen von der Finanzbranche deshalb keinesfalls ausgeschlossen werden.

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