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Interview

„Mit Aktien wird man immer Geld verdienen“

Wer risikoavers am Kapitalmarkt sein Geld anlegen möchte, steht derzeit vor einem Problem. Selbst Staats­anleihen sind zum zinslosen Risiko geworden. Überdies berechnen inzwischen sehr viele Banken bei höheren Geldbeträgen den Negativzins der EZB ihren Kunden. Wir sprachen mit Holger Schmitz darüber, wie er den mit €uro-FondsNote 1 bewerteten Schmitz + Partner Global Defensiv Fonds durch die Corona-Krise steuert.

08.03.2021 | 13:05 Uhr von «Jörn Kränicke»

TFR: Herr Schmitz, ihr Global Defensiv Fonds hat sich in der jüngeren Vergangenheit gut geschlagen, was sind die Gründe dafür?

Holger Schmitz: Einer der Gründe war, dass wir im März 2020 auf dem Höhepunkt der Corona-Panik gezielt zukauften. Nicht nur Aktien, sondern auch etwa eine norwegische Staatsanleihe. Nicht wegen des tollen Zinses, sondern wegen der Währung. Sie hatte aufgrund des eingebrochenen Ölpreises rund 30 Prozent an Wert gegenüber dem Euro eingebüßt. So konnten wir mit defensiven Anlagen in kurzer Zeit hohe Gewinne einfahren, was normal nicht möglich ist.

Haben Sie das Portfolio nach den starken Zuwächsen verändert?

Nein, im Grunde haben wir nur marginale Veränderungen vorgenommen. Wir sind stets so aufgestellt, dass wir auch in unruhigen Börsenphasen defensiv sind. Daher haben wir weiterhin den Schwerpunkt mit gut 40 Prozent auf defensiven Aktien wie Nestlé, ­Novartis oder Roche. Rund zehn Prozent in Anleihen und jeweils mehr als 20 Prozent in Edelmetallen und Liquidität.

Liegt die hohe Cash-Quote an mangelnden defensiven Anlagemöglichkeiten ?

Ganz und gar nicht. Denn die Cash-Quote haben wir vor allem in Schweizer Franken und auch norwegischen Kronen angelegt. Dem Euro traue ich ja schon seit Jahren nicht. Der ist eine Weichwährung, die politisch gewollt ist. Die Aufwertung des Franken wird meiner Meinung nach daher noch weitergehen. Die Schweizer Nationalbank dürfte eine Aufwertung von zwei bis drei Prozent pro Jahr sicher zulassen. Von daher sind Währungen für defensive Fonds eine interessante Anlagemöglichkeit.

Sind Anleihen dies auch?

Ganz und gar nicht. Im Gegenteil – Anleihen sind höchst gefährlich. Wenn man mal einen Blick auf die 100-jährige Österreich-Anleihe wirft, sieht man die Risiken deutlich. Noch Ende vergangenen Jahres notierte sie bei rund 230 Prozent. Nun steht sie bei rund 180 Prozent. Wer jetzt in Renten investiert ist, wird kein Geld verdienen können. Der laufende Minikupon kann mögliche Kursverluste in keinster Weise abfedern. 


Sehen Sie noch andere konservative Anlagemöglichkeiten?

Auch mit Gold und Silber wird man in den kommenden zwei bis drei Jahren sicher Geld verdienen können. Denn die Gelddruckorgien der Notenbanken sorgen ja langsam wieder für steigende Zinsen und Inflation. Daher hat auch insgesamt der Rohstoffsektor jüngst deutlich zugelegt. Interessant ist auch das britische Pfund, das in den vergangenen Wochen zugelegt hat. Dies dürfte kein kurz-, sondern ein langfristiger Effekt sein. Mich würde es nicht wundern, wenn Großbritannien nun nach dem Brexit viel attraktiver wird, als es sich viele vorstellen können. Daher könnten selbst Brexit-Gegner in zwei bis drei Jahren froh darüber sein, dass das Land aus der EU ausgetreten ist.

In Euro-Aktien investieren sie also nicht?

Die Euroquote liegt insgesamt unter 20 Prozent. Es macht aus unserer Sicht mehr Sinn etwa in Schweizer Aktien zu investieren, da wir neben den Kursgewinnen auch noch Währungsgewinne erzielen können.

Wachstumstitel sind massiv überwertet und daher kommen Value-Aktien wieder in Mode. Wie denken Sie darüber?

Das kann man sicher nicht von der Hand weisen. Gerade viele US-Titel sind exorbitant teuer. Bewertungen wie bei Tesla kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Sie haben ein hohes dreistelliges KGV und VW eins von sieben. Dabei verkauft VW inzwischen mehr Elektroautos als Tesla. Daher wird sich über kurz oder lang die Schere zwischen Growth und Value schließen. Die Frage ist nur, wann dies passiert. Das kann niemand prognostizieren. Ich weiß nur, dass europäische Aktien in ihrer Gesamtheit deutlich attraktiver bewertet sind als US-amerikanische.

Also ist kein Crash in Sicht?

Ich bin davon überzeugt, dass Aktien generell die attraktivste und rentabelste Anlageklasse überhaupt sind. Besser als Gold und Silber oder auch Immobilien. Mit Rückschlägen muss man allerdings immer rechnen, auch aus heiterem Himmel. Wer hätte schon im vergangenen März einen solch massiven Einbruch erwartet? Insgesamt halte ich es da mit meinem Mentor André Kostolany, mit dem ich viele Jahre zusammen gearbeitet habe. Er sagte stets: „Kurzfristig ist es riskant, Aktien zu haben, langfristig ist es riskant, keine Aktien zu haben.“

Und wie riskant ist es, keine Immobilie zu haben?

Welche zu besitzen, halte ich derzeit für deutlich riskanter. Um die Corona-Schulden zu tilgen, wird in Berlin intern schon über eine Lastenausgleichsabgabe diskutiert. Nach der Bundestagswahl könnte sie kommen und vielleicht schon ab einer Million Euro greifen. Insbesondere Immobilieneigen­tümer könnten hiervon am stärksten betroffen sein, da aufgrund des hohen Werts von Immobilien innerhalb der Vermögensallokation der deutschen Bevölkerung der Staat hierüber sehr einträgliche Einnahmen generieren kann. Denn das in Immobilien angelegte Vermögen übertrifft den Aktienbesitz um mehr als den Faktor 10.

Zur Person:

Dr. Holger Schmitz begann nach einer Banklehre bei der Deutschen Bank und dem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Essen 1988 als Portfolio- und Fondsmanager bei der FIDUKA Depotverwaltung in München (André Kostolany) und machte sich im Jahre 1993 als Vermögensverwalter selbständig.

1997 gründete er Schmitz + Partner

Im Jahr 1997 erfolgte die Gründung der Schmitz + Partner AG - Privates Depotmanagement in der Schweiz (Tessin), die mittlerweile individuelle Depots von über 40 Kunden und zwei Publikumsfonds mit einem gesamten Volumen von rund 100 Millionen Schweizer Franken verantwortet. Im Jahr 2005 wurde die Schmitz & Cie. GmbH - Individuelle Fondsberatung mit Schwerpunkt Investmentfondsberatung und Finanzanlagevermittlung in München gegründet.

Schmitz berät zwei Fonds

Als Fondsmanager übernimmt er die beratende Funktion der beiden vermögensverwaltenden " Schmitz + Partner Fonds" und ist darüber hinaus für die Fondsvermögensverwaltung der Schmitz + Partner AG zuständig. Seine Auswahl geeigneter Investitionskonzepte bei klassischen Aktien- und Fondsanlagen sind die Basis für den Anlageerfolg unserer Kundendepots.

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