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Aktienfonds Russland: Dabei sein ist alles

Die Olympischen Winterspiele in Sotschi haben begonnen. Die Welt blickt auf Russland. FundResearch blickt auf die Aktienfonds des Landes.

12.02.2014 | 06:45 Uhr von «Patrick Daum»

„Erfolgreich“ ist in Russland ein Wort, das der Kapitalmarkt seit einiger Zeit nicht mehr für sich in Anspruch nehmen konnte. Der BRIC-Staat ist schon längst nicht mehr der Hoffnungsträger, für den ihn der Erfinder des Akronyms, Jim O’Neill, zu Beginn des Jahrtausends gehalten hatte. Russland hat Probleme. Deutlich werden diese an der Entwicklung russischer Aktienfonds. Der Durchschnitt der FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)-Peergroup „Aktienfonds Russland“ zeigt den Abstieg: Über den Zeitraum der vergangenen fünf Jahre war die Kategorie mit einem Plus von 160,7 Prozent die drittstärkste Länder-Peergroup – von 43. Auf Sicht von drei Jahren steht ein Minus von rund 26 Prozent – Platz 41. Im Zweijahreszeitraum kann sich die Peergroup nur leicht verbessern: Ein Minus von 11,6 Prozent bedeutet Platz 40. Und auf Jahressicht verloren russischen Aktienfonds im Schnitt 13,1 Prozent – Rang 38. Sollte die russische Olympiamannschaft im Medaillenspiegel am Ende der Spiele diesen Rang belegen, möchte man lieber kein Athlet sein.

Jim Rogers kauft russische Aktien

Der Einbruch der Aktienfonds ist jedoch Fluch und Segen zugleich. Anleger, die seit drei Jahren investiert sind, sind bedient. Wer jetzt einsteigt, könnte jedoch profitieren. US-Investor Jim Rogers will dazugehören. Seine Begründung: Die Entlassung einiger anerkannter Politiker und der russischen Punkband „Pussy Riot“ auf Geheiß von Präsident Wladimir Putin aus der Haft sei ein Zeichen positiver Entwicklung im Land. Das Sentiment der Investoren gegenüber Putins Reich sei noch extrem zurückhaltend, wodurch sich attraktive Einstiegschancen am Markt ergäben. „In 46 Jahren habe ich nie eine russische Aktie gekauft“, so Rogers. „Ich komme jetzt jedoch zu dem Schluss, dass Russland zu den am meisten gehassten Aktienmärkten gehört.“ Ein weiterer Vorteil: Russland sei eines der wenigen großen Schwellenländer mit einer konvertiblen Währung und niedrigen Staatsschulden. In Rogers Portfolio finden sich derzeit Titel wie die Moscow Stock Exchange und die Fluggesellschaft Aeroflot.

Auch die Experten von Goldman Sachs setzen wieder auf Russland-Aktien. Ende 2013 stuften sie die Titel von „marktgewichtet“ auf „übergewichtet“ hoch, was einer Kaufempfehlung entspricht. Insbesondere russische Energiekonzerne könnten eine „moderate Bewertungs-Expansion“ erleben. Zudem profitiere das Land nach Einschätzung der Experten von seiner Isoliertheit gegenüber den Sorgen um einen Rückbau der Konjunkturmaßnahmen durch die US-Notenbank Fed.

Kein Fonds über drei Jahre positiv

Aktienfonds sollten Berater genau untersuchen, bevor sie sie ihren Kunden empfehlen. In der FVBS-Peergroup finden sich 73 Produkte (einschließlich aller Tranchen und ETFs) mit einem Track-Record von mindestens drei Jahren. Einen positiven Return schafft in diesem Zeitraum kein Fonds. Drei sind jedoch mit der €uro-FondsNote 1 bewertet. Hier lohnt sich ein intensiverer Blick: Der Lyxor ETF Russia (DJ RusIndex Titans 10) (ISIN: FR0010326140) performte mit -19,9 Prozent am besten. Im vergangenen Jahr verlor der knapp 370 Millionen Euro große Fonds 3,8 Prozent. Anleger, die bereits vor fünf Jahren eingestiegen sind, können sich hingegen freuen: Ihre Geld vermehrte sich um 140 Prozent. Der ComStage MSCI Russia 30% Cap ETF (ISIN: LU0392495536) verzeichnete in den vergangenen drei Jahren ein Minus von 21,7 Prozent. Für 2013 steht eine Wertenwicklung von -3,7 Prozent. In der längeren Frist über fünf Jahre sieht die Performance des mit einem Volumen von 14,7 Millionen Euro vergleichsweise kleinen Fonds hingegen gut aus: Plus 121,2 Prozent. Der dritte FondsNote-1-Fonds schließlich ist der JB MS Russia € A (ISIN: LU0363639757) von Swiss&Global AM. 24,2 Prozent verlor der 14,1 Millionen Euro Fonds in drei Jahren. Das letzte Jahr verlief mit einem Minus von lediglich 0,3 Prozent hingegen ganz gut. Über fünf Jahre weiß der Aktienfonds mit einem Plus von 162,9 Prozent zu überzeugen.

Russische Aktienfonds: Nur rote Zahlen über drei Jahre

Fünfjahres-Performance kann sich sehen lassen

Der massive Performance-Unterschied zwischen drei und fünf Jahren zeigt sich nicht nur bei den Fonds mit Top-Bewertung. Sämtliche 53 Fonds der Peergroup mit einem Track-Record von fünf Jahren verzeichnen Gewinne. Bis auf einen sind diese überall dreistellig. Anleger, die früh genug in Russland investiert haben, haben also alles richtig gemacht. Besonders jene, die ihre Geld dem Parvest Equity Russia Opportunity (ISIN: LU0265313816) von BNP Paribas gegeben haben. Die Einlage hat sich in fünf Jahren um 208,8 Prozent vermehrt. Nur die institutionelle Tranche des Fonds performte mit 214,6 Prozent besser. Fondsmanager Julien Pincet investiert die Hälfte des 64,7 Millionen Euro großen Volumens in Energietitel. Surgut Neftegaz (9,6 Prozent) und LukOil (9,4 Prozent) sind die Top-Holdings in seinem Portfolio. Der Gas-Riese Gazprom ist zu 4,8 Prozent allokiert. In den vergangenen drei Jahren musste Pincet Verluste in Höhe von 15,9 Prozent hinnehmen. 2013 gehörte er jedoch mit 3,2 Prozent zu den wenigen Gewinnern.

Knapp hinter dem BNP-Fonds folgt mit einem Plus von 205,8 Prozent über fünf Jahre der Raiffeisen-Russland-Aktien (ISIN: AT0000A07FS1). Der Fonds ist mit FondsNote 2 bewertet und setzt mit 33,7 Prozent ebenfalls überwiegend auf den Energiesektor. In den vergangenen drei Jahren verlor er etwa ein Viertel seines Wertes. 2013 ging es um rund ein Prozent nach unten. Drittbester Performer über fünf Jahre ist der PIA – Russia Stock (ISIN: AT0000626452) von Pioneer. Um 197,9 Prozent ging es nach oben. Im 132 Millionen Euro großen Portfolio dominieren ebenfalls Energietitel. Sie machen 44,4 Prozent aus. Über drei Jahre zeigt sich das bekannt Bild: Es ging nach unten. Und zwar um 26,1 Prozent. Auch 2013 lief mit einem Minus von 2,4 Prozent nicht rund.

Russische Aktienfonds: Note-1-Fonds schlagen sich über fünf Jahre gut

Quellen Charts: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)