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Schwellenländer-Fonds als defensives Investment?

2015 ist bisher kein gutes Jahr für Schwellenländer-Fonds.
Investmentfonds

Schwellenländer-Aktien haben schwere Zeiten hinter sich. Das wirkt sich auch auf Aktienfonds aus. Der Charakter dieser Produkte könnte sich nun ändern – und defensiver werden.

11.09.2015 | 12:15 Uhr von «Patrick Daum»

Die Schwellenländer befinden sich spätestens seit dem Börsen-Crash in China im August dieses Jahres wieder in einer Krise. Aktien dieser Märkte sind seit ihren Höchstständen im April um rund 40 Prozent eingebrochen. Wie die „Financial Times“ berichtet, zogen Anleger in den vergangenen 13 Monaten etwa 940 Milliarden US-Dollar aus den größten 19 Schwellenländern ab – deutlich mehr als während der Finanzkrise 2008/2009.

Die internationale Großbankenorganisation Institute of International Finance (IIF) macht tiefe, strukturelle Gründe für die Krise aus: „Während die Sorgen wachsen, dass das alte, auf Rohstoff-Exporten basierende Geschäftsmodell der Emerging Markets zerbricht, hat das Wachstum dieser Regionen im Vergleich zu den entwickelten Ländern deutlich abgenommen,“ so IFF-Direktor Hung Tran. Die Börsenschwäche vieler Emerging Markets habe bereits im Jahr 2011 begonnen, als der „Super-Zyklus“ der Rohstoffe zu Ende ging. „Nach allen bisherigen Erfahrungen dauert ein solcher Abschwung im Rohstoff-Sektor 15 bis 20 Jahre“ erläutert Tran. Aktuell steht jedoch die Entwicklung Chinas im Mittelpunkt. Neben dem schwächeren Wachstum sind die Börsen in Shanghai und Shenzen nach wie vor extrem volatil. Durch die Abwertung des Yuan hat die Volksrepublik zudem andere Schwellenländer gezwungen, ihre Währungen ebenfalls künstlich zu schwächen. Wohin ein Währungsverfall dieser Staaten führen kann, wissen Anleger noch aus dem Sommer 2013. Damit nicht genug: „Die Eingriffe der Regierung, um die Korrektur der Aktienmärkte zu stoppen, sind wenig wünschenswert, da sie letztlich den Preisfindungsmechanismus behindern“, kritisiert Galina Besedina, Fondsmanagerin bei Comgest. „Die Volatilität an den chinesischen Märkten dürfte anhalten.“
All diese Faktoren führten zu den Mittelabflüssen. „Diese Abflüsse werden noch viel weiter gehen“, befürchtet Maarten-Jan Bakkum, Schwellenländer-Experte bei NN Investment Partners. Neben der Entwicklung in China könnte auch die Zinspolitik der US-Notenbank Fed die Abflüsse weiter vorantreiben. Dies würde den US-Dollar attraktiver machen – zu Lasten anderer Währungen. „Aber selbst wenn die US-Notenbank ihre Zinserhöhung noch einmal verschiebt, kann das nur kurzfristig helfen“, meint Tran.

Keine gute Ausgangslage für Investments in den Schwellenländern, oder? Es kommt auf die Sichtweise an. „Die gute Neuigkeit ist, dass sich der ausgeprägte Pessimismus der Anleger gegenüber den Schwellenländern weiter intensiviert und bereits zu erheblichen Mittelabflüssen führte“, analysiert Wolfgang Fickus, Sprecher des Investment-Komitees bei Comgest. Dies führe zu einer extrem niedrigen Erwartungshaltung. „Gemessen an der relativen Bewertung befinden sich Schwellenländer-Aktien gegenüber den Industriestaaten auf einem Zehnjahrestief, was sich positiv auf die Anlageklasse auswirken könnte.“ Dadurch könnten sich Investments in Emerging Markets – paradoxer Weise – als defensive Anlage erweisen.

Zumindest im vergangenen Jahr hatten Anleger noch Spaß an den Schwellenländern. Die Kategorie „Aktienfonds Emerging Markets“ des FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) legte um durchschnittlich 10,2 Prozent zu. Das sieht im laufenden Jahr schon wieder anders aus: 2015 ging es bisher (Stand: 31. August 2015) um fünf Prozent nach unten. Allein für August, als Chinas Börsen crashten, steht ein Minus von 10,6 Prozent.

Bei einer solchen Entwicklung liegt es zu einem großen Teil auch am Finanzberater, ob der Anleger Rendite erhält. Denn natürlich gibt es sie, die Ausperformer. Da wäre zu allererst der Allianz BRIC Stars (ISIN: LU0224575943) zu nennen, der mit einem Plus von 4,8 Prozent im laufenden Jahr zu überzeugen weiß. Wie der Name schon sagt, investieren die Fondsmanager Grant Yun Cheng und Carlos de Leon hauptsächlich in die vier großen Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China. In den vergangenen Jahren war das nicht wirklich ergiebig. Immerhin schaffte es der Fonds mit 2,7 Prozent in 2014, 4,2 Prozent über drei und 0,1 Prozent über vier Jahre, keine Verluste zu generieren. Doch aufgrund der im Vergleich schwachen Performance über vier Jahre (Peergroup: 12,5 Prozent) ist der Fonds lediglich mit der €uro-FondsNote 4 bewertet. Das Fondsvolumen von fast 100 Millionen Euro fließt zu 27 Prozent in russische und zu 26 Prozent in indische Aktien. Brasilianische Titel kommen auf 16 Prozent, chinesische auf 13 Prozent. Auf Sektoreben sind Finanzwerte mit rund einem Viertel des Volumens am stärksten gewichtet. Energie- (19 Prozent) und IT-Aktien (15,6 Prozent) folgen dahinter. Größter Einzeltitel ist der russische Energiekonzern Novatek mit einem Portfolioanteil von 5,1 Prozent. 

Ebenfalls ein positives Jahr weist der UBS (L) ES EM Growth USD (ISIN: LU0399012771) auf. Er kommt auf ein 2015-Plus von 3,6 Prozent. Und der UBS-Fonds kann auch die lange Strecke: Im vergangenen Jahr erreichte er ein Plus von 12,4 Prozent, über die vergangenen drei Jahre waren es 21,5 Prozent und im Zeitraum von vier Jahren 24,7 Prozent. Das Fondsmanagement-Team verwaltet ein Portfolio von rund 280 Millionen  Euro, das es zu etwa einem Viertel in China investiert. Rund 19 Prozent entfallen auf Südkorea und 15 Prozent auf Taiwan. Top-Holding ist mit 4,3 Prozent das chinesische Internet-Unternehmen Tencent Holdings.

Auch mit nachhaltigen Investments lässt sich in den Schwellenländern Rendite machen: Der ÖkoWorld Growing Markets 2.0 (ISIN: LU0800346016) schafft im laufenden Jahr knapp 3,5 Prozent. Fondsmanager Alexander Mozer weiß auch auf lange Sicht zu überzeugen: Das vergangene Jahr schloss er mit einem Plus von 17,4 Prozent und in den vergangenen drei Jahren erreichte er eine Wertsteigerung von 34,3 Prozent. Mozer spielt für seinen Fonds verschiedene Investmentthemen. Das Thema Gesundheit ist mit einem Portfolioanteil von knapp 20 Prozent das größte. Energie & Wasser ist mit ebenso wie technische Entwicklung mit gut 14 Prozent gewichtet. Auf Länderebene ist Indien mit 14,2 Prozent am stärksten gewichtet, gefolgt von China (13,4 Prozent) und Südafrika (12,3 Prozent). Größter Einzeltitel des rund 65 Millionen Euro großen Portfolios ist der südafrikanische Medienkonzern Naspers (2,4 Prozent).

Es ist natürlich immer ratsam, bei der Fondsauswahl einen Blick auf die FondsNote zu werfen. Die Bestbewertung mit der Note 1 erhält unter anderem SISF Emerging Asia $ (ISIN: LU0181495838) von Schroders, der ausschließlich in asiatische Schwellenländer investiert. Fondsmanagerin Lousia Lo kommt im laufenden Jahr allerdings nicht auf eine positive Performance. Ihre Fonds verliert 1,6 Prozent. 2014 schaffte Lo jedoch starke 22,9 Prozent und auch über drei (24,4 Prozent) und vier Jahre (37,8 Prozent) kann sich die Entwicklung sehen lassen. Das über 800 Millionen Euro große Portfolio investiert sie zu rund 36 Prozent in China. Taiwan macht 16,3 Prozent aus und Indien 12,2 Prozent. Von Auf Sektorebene sind Finanzaktien mit 30,2 Prozent am stärksten gewichtet. IT-Titel kommen auf 25,7 Prozent und Konsumgüter auf 11,6 Prozent. Größter Einzeltitel ist der taiwanesische Halbleiterhersteller Taiwan Semicondutor Manufacturing (6,3 Prozent).

Und was macht der Fonds von Comgest-Managerin Galina Besedina? Sie verantwortet den Comgest Growth GEM Promising Companies (ISIN: IE00B1VC7227) und will damit, wie sie sagt, „in die Standartwerte von morgen investieren.“ Sie will Qualitätsunternehmen aufspüren, bevor sie sich am Markt platziert haben. Im laufenden Jahr klappt das noch nicht so gut: Per Ende August steht ein Minus von 3,2 Prozent. Aber Besedinas Fonds trägt nicht grundlos die FondsNote 2. 2014 schaffte sie ein Plus von 12,8 Prozent. Über drei Jahre betrug die Wertentwicklung 19,4 Prozent und über vier Jahre 18,6 Prozent. Das rund 150 Millionen Euro große Portfolio investiert die Fondsmanagerin zu 16 Prozent in Indien. Chinesische Aktien kommen auf etwa 15 Prozent, brasilianische auch gut 13 Prozent. „Zudem kann der Fonds auch in Frontiert-Markets wie Kenia, Vietnam oder Jordanien investieren“, erläutert Besedina. Die ist zur Zeit aber nur in einem kleinen Ausmaß der Fall: Vietnam kommt auf 2,2 Prozent, Kenia auf 1,9 Prozent und Jordanien ist gar nicht im Portfolio enthalten. Dafür aber zu 0,5 Prozent Saudi-Arabien. Größter Einzeltitel ist der koreanische Automobilzulieferer Kolao (2,8 Prozent).

Aktienfonds Schellenländer: Zuletzt ging es bergab

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)

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