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Robo-Advisor im Test: Das sind die besten

Die besten Robo-Advisor
Robo-Advisor

Eine aktuelle Studie des Analysehauses FondsConsult zeigt, wie sich die digitalen Vermögensverwalter im volatilen Marktumfeld schlagen. Zu den Gewinnern und Verlierern (siehe Tabelle) ein Interview mit FondsConsult-Analyst Maximilian Wellner.

04.06.2024 | 07:00 Uhr von «Peter Gewalt»

TiAM FundResearch: Herr Wellner, welche Anbieter habe Sie bei FondsConsult getestet?

Maximilian Wellner: In diesem Jahr haben wir in unserer Studie 20 namhafte Anbieter des deutschen Robo-Advisor Marktes untersucht. Nach einjähriger „Pause“ haben uns in diesem Jahr auch wieder der Marktführer Scalable Capaital sowie ROBIN (Deutschen Bank) ihre Daten geliefert. Zum ersten Mal dabei in diesem Jahr ist der Schweizer Impact-Anbieter Inyova, welcher es sich als Ziel gesetzt hat „Millionen von Anlegern zu Impact-Investoren zu machen“. Nicht mehr Teil unserer Erhebung sind u.a. LIQID und raisin.invest, welche in den Vorjahren aufgrund fehlender Daten nur qualitativ ausgewertet werden konnten. Ebenso erhält Whitebox keine Gesamtnote, da sich das Unternehmen entschieden hat in diesem Jahr keine Daten einzureichen.

Welche Kriterien haben Sie angelegt?

Im Gegensatz zu den zahlreichen Studien am Markt, welche sich überwiegend nur mit Performancekennzahlen auseinandersetzten, nehmen wir uns auch die Zeit jeden Anbieter auf der qualitativen Seite genau zu durchleuchten. Dabei schauen wir neben dem Unternehmen, dem Produktangebot, dem Portfolio- und Risikomanagement, der Anlegerprofilierung, sowie der Kostenbelastung in diesem Jahr vor allem auch auf das Serviceangebot sowie die Transparenz (sowohl uns gegenüber als auch den Kunden). Auf der quantitativen Seite werden Strategien mit einem Track Record von mindestens drei Jahren, welche je nach maximaler Aktienquote einer von vier Risikostufen zugeordnet werden, ausgewertet. Wenn vorhanden, werden Strategien mit Nachhaltigkeitsfokus bevorzugt. Bei der Auswertung spielen neben der Rendite auch verschiedene Risikokennzahlen eine entscheidende Rolle.

Bereits im letzten Jahr haben wir in der Branche eine hohe Professionalisierung v.a. in den Bereichen Produktangebot und Portfoliomanagement festgestellt, weshalb wir uns neben einer Überarbeitung der qualitativen Kriterien dazu entschieden haben von der bisherigen Gleichgewichtung der qualitativen und quantitativen Note abzuweichen. Das quantitative Teilergebnis fällt nun mit 60% stärker ins Gewicht.

Wie fällt ihr Resümee für 2023 insgesamt aus?

Auch 2023 hatten die Anbieter mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Viele Entwicklungen, welche sich schon im ersten Quartal des vergangenen Jahres angekündigt hatten, haben sich auch im restlichen Jahr bestätigt oder sogar noch verstärkt. So nannten viele Anbieter die anhaltend hohe Inflation, die daraus resultierende Geldpolitik der Zentralbanken sowie eine drohende Rezession als auch geopolitische Spannungen als Kernherausforderungen, welche es im Jahr 2023 zu meistern galt.

Umso spannender war es zu beobachten, wie einzelne Anbieter mit teils komplett unterschiedlichen Herangehensweisen trotzdem ein rundum erfreuliches Ergebnis erzielen konnten.

Welche Robo-Advisor haben sich besonders gut geschlagen, welche nicht?

Mit der besten Note sowohl im qualitativen als auch quantitativen Bereich erzielt VisualVest mit der Gesamtnote 1,7 erneut das beste Ergebnis in unserem Test. Der Robo-Advisor der Genossenschaftsbanken konnte unter anderem mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz in den aktienlastigeren Strategien die jeweils beste risikoadjustierte Rendite über drei Jahre erzielen. Auch bevestor und quirion erzielten die Bestnote 1,7 und befinden sich damit erneut an der Spitze aller Teilnehmer.

Von den vorderen Rängen ins hintere Mittelfeld abgestiegen ist in diesem Jahr Minveo, welche ebenfalls auf den Einsatz Künstlicher Intelligenz setzen. Während der Anbieter im krisengebeutelten Jahr 2022 seine Stärken mit einem sehr guten Risikomanagement ausgespielt hat, wurde im letzten Jahr nur unterdurchschnittlich an der Markterholung partizipiert.

Positiv sticht dagegen auf Ein-Jahres-Sicht der Warburg Navigator heraus. Während 2022 sowohl bei der Allokation als auch Selektion Fehler gemacht wurden, schien man 2023 unter anderem mit einer hohen Gewichtung der USA alles richtig gemacht zu haben.

Neueinsteiger Inyova kann zwar qualitativ auf der Aktienseite mit einem hohen Individualisierungsgrad sowie einem glaubhaften Impact-Ansatz überzeugen, liefert jedoch auf der quantitativen Seite über alle Risikostufen sowohl rendite- als auch risikotechnisch die schlechtesten Ergebnisse.

GESAMTBEWERTUNG:

Im Rahmen der abschließenden Gesamtbewertung werden die Ergebnisse des qualitativen mit 40 Prozent und die des quantitativen Ratings mit 60 Prozent Gewichtung zusammengeführt.

Anbieter Qualitatives Ergebnis Quantitatives Ergebnis Gesamtbewertung Note
VisualVest 1,49 1,68 1,60 1,70 Gut +
bevestor 1,38 2,14 1,84 1,70 Gut +
quirion 1,67 1,97 1,85 1,70 Gut +
zeedin 1,75 2,05 1,93 2,00 Gut
growney 1,82 2,13 2,01 2,00 Gut
Solidvest 2,38 1,85 2,06 2,00 Gut
Scalable 1,75 2,30 2,08 2,00 Gut
ginmon 1,64 2,43 2,12 2,00 Gut
cominvest 2,10 2,32 2,23 2,30 Gut -
Warburg 2,04 2,51 2,32 2,30 Gut -
ROBIN 2,90 2,00 2,36 2,30 Gut -
fintego 1,79 2,75 2,37 2,30 Gut -
Minveo 2,38 2,44 2,41 2,30 Gut -
Evergreen 1,97 3,04 2,61 2,70 Befriedigend +
vividam 2,29 2,88 2,64 2,70 Befriedigend +
smavesto 2,43 2,93 2,73 2,70 Befriedigend +
Fidelity Wealth Expert 2,70 2,76 2,74 2,70 Befriedigend +
Estably 3,10 2,93 3,00 3,00 Befriedigend
Inyova 2,36 3,59 3,10 3,00 Befriedigend

Was hat Sie beim diesjährigen Robo-Advisor-Test denn besonders überrascht?

Besonders auffällig in diesem Jahr war die hohe Bandbreite der beobachteten Renditewerte. Bei den ausgewogenen Strategien reichten die im letzten Jahr erzielten Werte von plus 1,61 Prozent durch Smavesto bis zu plus 23,80 Prozent durch Estably.

Estably liefert 2023 generell mit seiner auf Einzeltitel basierenden „Modern Value“-Strategie über alle Risikostufen ein herausragendes Ergebnis. Aufgrund der hohen Verluste in den beiden Vorjahren liegt der Anbieter jedoch weiterhin im hinteren Bereich. Hier lässt sich gut ablesen, wie wichtig Verlustvermeidung ist, da selbst hohe zweistellige Ergebnisse hohe Verluste der Vorjahre nur zum Teil kompensieren können.

Sie beobachten die Branche schon einige Jahre. Welche langfristigen Entwicklungen konnten sie denn bisher feststellen?

Was mich persönlich jedes Jahr wieder am deutschen Robo-Advisor Markt fasziniert, ist die hohe Heterogenität. Kaum ein Anbieter gleicht dabei dem anderen, sei es mit dem Portfoliomanagement, den verwendeten Holdings und/oder thematischen Individualisierungsmöglichkeiten. Auch das Thema Nachhaltigkeit scheint weiter beliebt zu sein. Bei fünf Teilnehmern konnten wir in diesem Jahr aufgrund eines ausreichenden Track Records auf die nachhaltigen Strategien zurückgreifen. Trotz der eingangs bereits erwähnten hohen Professionalisierung im Bereich Produktangebot reagieren viele Teilnehmer dynamisch auf das Marktumfeld und haben in den letzten beiden Jahren aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus ein entsprechendes Tagesgeld-/Geldmarktangebot eingeführt und teilweise auch die Duration im Rentenanteil proaktiv erhöht.

Somit zeigt sich bereits eine hohe, wenn nicht sogar vollständige, Abdeckung von Kundenpräferenzen, wodurch neuen Playern der Markteintritt deutlich erschwert wird. Ein Beispiel dafür ist das Robo-Advisor-Angebot von Vanguard, einem der Marktführer in den USA, welcher sich Ende 2023 nach nicht einmal zwei Jahren wieder aus dem deutschen Markt zurückgezogen hat. Das Thema Marktkonsolidierung wird auch von unseren Teilnehmern immer häufiger als Herausforderung angesprochen.

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