Studie: Was Anleihen wirklich zum Schwanken bringt
Volatilität bei Anleihen
Analyse
Wer Anleihen mit unterschiedlichen Restlaufzeiten im Portfolio hat, stellt fest, dass diese unterschiedlich stark schwanken: Woran das liegt – und worauf insbesondere Fondsanleger achten sollten – erklärt Pascal Kielkopf.
14.10.2024 | 14:15 Uhr
Der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust vergleicht in seiner
neuen Untersuchung die durchschnittliche jährliche Volatilität von
verschiedenen US-Staatsanleihen-Indizes. Dabei teilt Pascal Kielkopf die
Ergebnisse danach auf, wie viel der jeweiligen Volatilität aus welchem Effekt
resultiert: aus der Verzinsung, dem Risiko einer Zinsänderung und einer
Restgröße. Dahinter verbergen sich vor allem die sogenannten Roll-Down-Effekte,
die mit der sich im Zeitablauf abnehmenden Restlaufzeit eines Bonds zu tun
haben. Der Untersuchungszeitraum läuft von Ende 1996 bis September 2024.
„Bei Anleihen gilt: Je
länger die Restlaufzeit, desto stärker fallen die durchschnittlichen
Schwankungen aus.“
„Dabei stammt das Gros der
Volatilität nicht aus der aktuellen Verzinsung. Das Zinsänderungsrisiko
ist bei allen Laufzeiten der dominante Effekt.“
„Je länger die
Restlaufzeit einer Anleihe, desto deutlicher tritt auch das
Zinsänderungsrisiko zu Tage.“
„Während es bei
kurzlaufenden Anleihen die Hälfte der Schwankungen ausmacht, kommt bei
sehr langlaufenden Bonds 75 % der Volatilität davon.“
„Anleiheindizes mit langen
Laufzeiten schwanken mit einer Volatilität von 11,3 % pro Jahr ähnlich
stark wie Aktien.“
Volatilität Anleihen
Was bedeutet das für Anleger?
„Anleger sollten auch ihr
Anleihenportfolio diversifizieren, um die Risiken zu streuen. Eine
Kombination aus kurz-, mittel- und langlaufenden Anleihen kann helfen, das
Gesamtportfolio stabiler zu machen.“
„Wer mit seinem
Anleiheinvestment keinen festen Zeithorizont hat und sich nicht laufend um
die Wiederanlage fälliger Anleihen kümmern möchte, ist mit Anleihefonds
gut aufgestellt. Mit gemischten Fonds, die Bonds verschiedener Laufzeiten
enthalten, bewegen sich Investoren bei den Schwankungen im Mittelfeld.“
„Auch bei den Fonds
sollten Investoren genau hinschauen: Produkte, die nur Anleihen mit langen
Restlaufzeiten enthalten, sind nicht für Anleger geeignet, die ihr Risiko
streuen und ruhig schlafen möchten.“
„In einem volatilen
Zinsumfeld kann aktives Management Vorteile bieten: Professionelle Anleger
reagieren mit dem sogenannten Durationsmanagement auf sich ändernde
Marktzinsen und optimieren so Schwankungen und Rendite.“ (pg)
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