Die besten globalen Dividendenfonds

Die guten Zeiten für Zinsanleger gehen langsam dem Ende entgegen. Nachdem die EZB in der vergangenen Woche den Zins auf 3,5 gesenkt hatte, zog nun die US-Notenbank Fed nach. Sie senkte erstmals seit 2020 den Leitzins. Mit 0,50 Prozent war er für manchen Beobachter erstaunlich hoch. Nun liegt die Zinsspanne des Leitzinses bei 4,75 bis 5,00 Prozent. Die Zinssenkungen in der Eurozone sind nicht spurlos an den Renditen beim Fest- und Tagesgeld vorbei gegangen. Im Schnitte bekommen Anleger für 2-jähriges Festgeld noch gut 2,7 Prozent und auf Tagesgeldkonten sind es nur noch 1,6 bis 1,7 Prozent. Noch schlechter verzinsen Sparkassen und Volksbanken das Tagesgeld. Etwa 0,6 Prozent bekommen Kunden dieser Institute auf dem Tagesgeldkonto. 

Weitere Zinssenkungen erwartet

Der Konsens der Volkswirte geht davon aus, dass die Notenbanken die Zinsen bis ins nächste Frühjahr weiter senken werden. Weitere 150 Basispunkte werden von einigen in der Eurozone erwartet. Damit dürften dann die realen Renditen wieder deutlich negativ werden. Angesichts dieser Aussichten werden Dividendenfonds noch attraktiver als bisher. Biesten sie doch oftmals Ausschüttungsquoten von fünf Prozent. Diese Ausschüttungen bieten Investoren eine stabile Einkommensquelle, die besonders in Zeiten sinkender Zinsen attraktiv ist. Da Zinsen auf Sparguthaben und Anleihen weiter sinken, bieten die konstanten Dividenden eine Alternative zu den traditionell als sicher geltenden Zinsprodukten. Zudem winken Kursgewinne. Selbst mit sehr konservativen Fonds wie dem DWS Top Dividende konnten Anleger in den vergangenen 15 Jahren jährliche Renditen von gut acht Prozent einfahren.

Solide Bilanzen

Unternehmen, die regelmäßig Dividenden ausschütten, zeichnen sich oft durch solide Bilanzen und starke Cashflows aus – zwei Eigenschaften, die in wirtschaftlich unsicheren Zeiten besonders geschätzt werden. Da die Zinssenkungen von EZB und Fed darauf abzielen, das Wachstum anzukurbeln, könnten viele dieser Unternehmen zusätzlich von einer Erholung der Aktienmärkte profitieren.

Guter Inflationsschutz

Während Zinsprodukte wie Festgeldkonten in Zeiten niedriger Zinsen oft kaum mit der Inflation Schritt halten können, bieten Dividendenfonds eine natürliche Absicherung gegen Kaufkraftverluste. Viele Unternehmen erhöhen zudem regelmäßig ihre Ausschüttungen im Laufe der Zeit, um der Inflation entgegenzuwirken.

Auch ETFs „können Dividende“

Unter den performancestärksten global Anlegenden Dividendenfonds hat sich ein ETF an die Spitze gesetzt. Der VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders konzentriert sich auf die Unternehmen mit den höchsten und nachhaltigsten Dividendenrenditen in entwickelten Märkten wie den USA, Europa und Asien. Hierbei geht es nicht nur um hohe Dividendenrenditen, sondern auch um die Beständigkeit und Qualität der Dividenden. Die Rendite der enthaltenen Unternehmen liegt jedoch in der Regel deutlich über dem Marktdurchschnitt. Nur Unternehmen, die eine solide finanzielle Basis aufweisen und ihre Dividenden nachhaltig zahlen können, werden berücksichtigt. Dies schützt Anleger vor sogenannten „Yield Traps“, also Unternehmen, die hohe Dividenden zahlen, aber finanziell instabil sind. Die Unternehmen müssen zudem über einen längeren Zeitraum stabile oder wachsende Dividendenzahlungen aufweisen. Unternehmen, die ihre Dividenden kürzlich gesenkt oder ausgesetzt haben, werden nicht in den Index aufgenommen. 

Nur 30 Prozent US-Anteil

Aktuell liegt die Ausschüttungsrendite bei etwa 4,35 Prozent. Das KGV des 100 Titel umfassenden Portfolios beträgt 10,6 und das KBV 1,36. Der ETF besteht also aus wirklich günstigen Aktien. Seine Performance in den vergangenen fünf Jahren bei 75 Prozent. Damit lag der Dividenden-ETF etwa auf MSCI World Niveau. Bei Alllokation unterscheidet er sich jedoch deutlich vom Weltindex. Der Dividenden-ETF hat einen US-Anteil von nur 30 Prozent. Damit er deutlich besser diversifiziert.

JPM-Klassiker unter den Top 5

Bei den aktiven Fonds haben die besten ihrer Zunft rund 70 Prozent in den vergangenen fünf Jahren zugelegt. Einer der seit Jahren erfolgreichsten Fonds, der JPM Global Dividend, konnte sich auch unter den Top 5 platzieren. Die Strategie des Fonds unterscheidet sich deutlich vom ETF. Manager Sam Witherow setzt nicht nur auf die Aktien mit den höchsten Dividenden, sondern er fokussiert sich auf Aktien, deren Dividenden wachsen. Er nennt sie Kapitalvermehrer. Gleichzeitig werden dem Portfolio noch Wachstumsaktien (Growth) und Aktien mit hoher Dividendenrendite beigemischt. Dies streut das Risiko und erhöht die Ertragschancen.

Auch Techwerte haben eine Chance

Diese Strategie erlaubt es dem Fondsmanager, langfristige Anlagethemen umzusetzen. So finden sich im Portfolio beispielsweise Firmen, die im Bereich Big Data oder Cloud agieren, ebenso wie solche die die Energiewende vorantreiben. Daher finden sich auch Titel wie Microsoft, Meta Platforms und Taiwan Semiconductor im Portfolio. Etwa 60 % des Portfolios sind in den USA investiert, gefolgt von Europa und Asien. Diese geografische Streuung hilft, Risiken zu minimieren und Chancen auf den wichtigsten Märkten zu nutzen. Der Fonds legt einen starken Fokus auf Technologieunternehmen (ca. 22 % des Portfolios), Finanzdienstleistungen und das Gesundheitswesen, was ihn in Bezug auf Dividenden und Wachstumschancen gut diversifiziert.

Dividenden sind stabiler als Gewinne

Laut Witherow sind die Dividenden in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. „Die Gewinne der Unternehmen sind in den letzten Jahren explodiert und haben ein Gewinnpolster aufgebaut, das es ihnen ermöglicht, bei nachlassendem Wachstum auf Dividendenausschüttungen zurückzugreifen.“ Sam Witherow vergleicht dies mit der Dotcom-Blase von 2001/2002 als Grundlage für seine Theorie. Betrachtet man die Dividenden im globalen und sehr breit gestreuten Aktienindex MSCI All Country World Index (ACWI), so sind diese stabiler als die Gewinne. „Während der Dotcom-Blase blieben die Dividenden stabil, während der Finanzkrise und der Pandemie gingen sie zurück. In der Krise sollten die Unternehmen ihre noch nicht ausgeschütteten Gewinnpolster nutzen. Für die Zukunft wird ein Wachstum von rund 7% p.a. prognostiziert, was nicht nur eine theoretische Rechnung ist; vielmehr haben die Unternehmen signalisiert, dass sie sich trotz schwächerer Nachfrage auf einem komfortablen Ausschüttungsniveau befinden“, so Witherow.

Fazit:

Angesichts der Zinssenkungen der EZB und Fed wird es für Anleger immer schwieriger, mit festverzinslichen Anlagen eine attraktive Realrendite zu erzielen. Dividendenfonds bieten in diesem Umfeld eine verlockende Alternative, da sie nicht nur regelmäßige Erträge durch Dividendenzahlungen bieten, sondern auch Potenzial für Kursgewinne und Inflationsschutz. Besonders für Investoren, die sich in Zeiten sinkender Zinsen nach stabilen Erträgen sehnen, könnten Dividendenfonds die optimale Lösung sein. Die Strategien der Fonds sind sehr vielfältig. Daher sollte man sich die Fonds näher anschauen, um dann zu entscheiden welcher Fonds am besten in den Portfoliokontext passt.

In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht der besten globalen Dividendenfonds.

Quelle: FVBS professional, Stand: 18.09.2024