Dass 2022 ein sehr schwieriges Jahr für Anleiheninvestoren war, ist kein Geheimnis. Hohe Inflation und steigende Leitzinsen haben die Märkte belastet.
Die Wiedereröffnung Chinas und die Aufhebung der dortigen COVID-19-Beschränkungen dürfte die Ölnachfrage auf neue Höchststände treiben.
Wachstumswerte mussten 2022 eine Niederlage einstecken, keine Frage. Die entscheidende Frage für wachstumsorientierte Anleger lautet daher: Wie geht es jetzt weiter?
Zunehmende Spannungen zwischen den USA und China, der Krieg in der Ukraine, weltweite Handelsbeschränkungen und unterbrochene Lieferketten: Sind multinationale Unternehmen angesichts dieser Turbulenzen nicht am meisten gefährdet?
In der Welt gibt es aktuell an drei Fronten besonders große Veränderungen: Inflation, Zinsen und Geopolitik. Das Zusammentreffen dieser Faktoren hat einen Wechsel von Growth- zu Value-Investments ausgelöst und ein sich rasch veränderndes Anlageumfeld geschaffen, das für Anleger sowohl Herausforderungen als auch Chancen bietet.
Das 60/40-Portfolio – 60% Aktien, 40% Anleihen – ist ein echter Balanced-Klassiker. Erfunden wurde das Konzept bereits 1952. Das für 60/40 sehr enttäuschende Jahr 2022 ließ aber Zweifel aufkommen. Internationale Aktien gaben letztes Jahr kräftig nach.
Während der digitale Sektor in der Pandemie florierte, steckten Unternehmen, die reale Güter produzieren, in einer veritablen Krise. Gründe waren: Lockdowns, drastisch steigende Kosten und Lieferkettenprobleme.
Es gibt zwei Arten von Baissen. Manche sind die Folge einer Rezession, andere sind es nicht. Nur selten fallen Baisse und Rezession zusammen. Aber wenn doch, dauert die Baisse meist doppelt so lange und die Kursverluste sind wesentlich höher.
Während der Corona-Krise sind wichtige Teile der globalen Lieferketten zusammengebrochen. Das führte zu Engpässen in allen Bereichen, von medizinischem Bedarf und Ausrüstung bis hin zu Möbeln und Autoteilen.
In der ersten Jahreshälfte 2023 dürften Inflation und Geldpolitik unsicher bleiben. Vieles scheint möglich. Szenarioanalysen zeigen uns aber, dass die meisten Risiken in den Anleihenkursen schon berücksichtigt sind. In vielen Fällen ist daher mit einer guten Marktentwicklung zu rechnen.