Zinsen sind das Entgelt, das der Schuldner dem Gläubiger für vorübergehend überlassenes Kapital zahlt. Hier sind zudem die Leitzinsen gemeint, die von den Zentralbanken festgelegt werden.
Wie sich die Zeiten doch ändern. Erst gab es den risikolosen Zins. Dann sprach man vom zinslosen Risiko. Inzwischen ist vom risikolosen Verlust die Rede.
Die Fehlprognose des Jahres war bisher der Zins. Die große Mehrheit der Volkswirte hatte am Jahresanfang mit einer Erhöhung der Renditen in Euroland gerechnet. Tatsächlich kam es genau umgekehrt.
Passt das, was die Europäische Zentralbank derzeit tut, zur Konjunktur?
Anleihen-König Bill Gross kämpft mit niedrigen Zentralbankzinsen. Anleger zogen im Juni 9,8 Milliarden US-Dollar aus seinem Fonds ab.
Europas Konjunktur schwächelt. Experten der Fondsgesellschaften und Banken erwarten weitere Zinsschritte in Europa.
Seit über 50 Jahren ist der „risikolose“ Zins ein Grundpfeiler der modernen Kapitalmarkttheorie, sowohl bei der Unternehmensanalyse als auch im Asset Management.